Schrägbohrtechnik bringt Geothermie unter den Bestandsbau

Der knappe Raum zwischen den bestehenden Gebäuden reicht aus, um die Erdwärme unter den Gebäuden zu erschließen (Bildquelle: Fraunhofer IEG)

Entwickelt vom Fraunhofer IEG, zeichnet sich GeoStar 2.0 durch den Einsatz der Schrägbohrtechnik aus, der Untertage ein großes Erdreichvolumen bei minimalem Flächenbedarf an der Oberfläche nutzt. So reicht der knappe Raum zwischen bestehenden Gebäuden aus, um die Erdwärme unter den Gebäuden zu erschließen. Nach Abschluss der Bohrarbeiten und der Anbindung an das Gebäude ist von der geothermischen Anlage fast nichts mehr zu sehen. 

Um die wegweisende, doch verborgene Technik des Prototyps dennoch erfahrbar zu machen, wurde nun ein begehbares Verteilerbauwerk umgesetzt. Dieses ist harmonisch in die Campusumgebung integriert und dient auch als hochwertiger Treffpunkt: Eine Glaskuppel mit umliegender kreisrunder Bank sowie Tische laden zum Zusammenkommen und Verweilen ein, während gleichzeitig die geothermische Anlage des GeoStar 2.0 betrachtet werden kann.

Zweites GeoStar-Projekt in Deutschland

Der GeoStar für das Hörsaalgebäude der Hochschule Bochum ist bereits der zweite erfolgreich umgesetzte GeoStar in Deutschland. Die erste Version beheizt und kühlt seit mehreren Jahren erfolgreich den Bochumer Campus des Fraunhofer IEG. Dort wurden gleich 20 Schrägbohrungen mit 200 m Länge niedergebracht und die Gesamtanlage mit einem aufwendigen Monitoring-System versehen. Mit dieser Forschungsinfrastruktur kann nicht nur klimatisiert werden, sondern es entstehen wichtige Erkenntnisse für die nun anstehende Kommerzialisierung des Anlagenkonzepts in Bestandsbauten. "Das erfolgreiche GeoStar-Konzept zeigt, wie auch der Bestandsbau seinen Untergrund zum klimaneutralen Heizen und Kühlen nutzen kann", sagt Gregor Bussmann, am Fraunhofer IEG Ansprechpartner für die GeoStar-Technologie.

SW&W-Redaktion

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