Unwissenheit, aber Offenheit bei Gebäudesanierungen

Die drei Geschäftsführer der Energieberatung Enter kritisieren, dass häufig Unwissenheit und Unsicherheit der Sanierung im Wege stehen (Bildquelle: Enter)

Die Erreichung der deutschen Klimaziele bis 2030 hängt nicht zuletzt von der energetischen Sanierung privater Eigenheime ab. Leider war auch im Jahr 2024 die Sanierungsquote im Gebäudebestand mit weniger als 1 % viel zu gering, bemängelt die Unternehmensberatung Enter. Aus den Datensätzen zu über 5650 Gebäuden, 1000 befragten Immobilienbesitzern und über 10000 Energieberatungen zeigt sich unter anderem, dass Unwissenheit und Unsicherheit der Sanierung im Wege stehen können.

Dennoch zeigt sich eine große Offenheit gegenüber energetischen Sanierungen. Rund 11 % der Befragten haben bereits konkrete Sanierungspläne, die Mehrheit davon will in den nächsten 12 Monaten Projekte umsetzen. Weitere 49 % planen eine Sanierung, sind aber bezüglich des Zeitraums noch unentschlossen.

Interessanterweise spiegeln sich in der Wahl der Heizsysteme auch regionale Präferenzen wider: Während Erdgas bundesweit dominiert, ist Heizöl in Bayern und im Saarland besonders verbreitet. In ostdeutschen Ländern wie Sachsen werden Heizsysteme mit erneuerbaren Energieträgern bereits überdurchschnittlich häufig genutzt.

Große Unterschiede bei Förderungen und Amortisationszeiten

Die Untersuchung zeigt große Unterschiede in den Amortisationszeiten verschiedener Sanierungsmaßnahmen. Während sich Wärmepumpen (12 Jahre) und eine Kellerdeckendämmung (15,2 Jahre) relativ schnell rentieren, haben Maßnahmen wie der Einbau von Dachfenstern mit 62,3 Jahren eine sehr lange Amortisationszeit. Eine wichtige Rolle spielt hierbei auch die Förderung. Die Förderlandschaft in Deutschland ist jedoch komplex und variiert stark zwischen den Bundesländern, kritisiert Enter.

Mit einer durchschnittlichen Amortisationszeit von 12 Jahren und einer hohen Förderquote von 52,3 % des Marktpreises sind Wärmepumpen besonders attraktiv für Hausbesitzer. Die Technologie ermöglicht es, den Energieverbrauch erheblich zu senken und gleichzeitig auf erneuerbare Energieträger umzusteigen. Bei durchschnittlichen Anschaffungskosten von 32940 Euro ergibt sich ein staatlicher Zuschuss von bis zu 17227 Euro, erläutert Enter.

SW&W-Redaktion

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