Die Anschlussleitung von der AVA Velsen an die Fernwärmeschiene Saar ist jetzt offiziell in Betrieb.

Inbetriebnahme der Anschlussleitung der AVA Velsen an die Fernwärmeschiene Saar (v.l.): EVS-Geschäftsführer Stefan Kunz, Dr. Ralf Schiele, Mitglied der Steag-Geschäftsführung, Jürgen Barke, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie des Saarlands, und EVS-Geschäftsführer Holger Schmitt (Quelle: EVS)

Die Saarbrücker Steag New Energies GmbH und die Fernwärme Verbund Saar GmbH (FVS) haben gemeinsam mit dem Entsorgungsverband Saar (EVS) die Anlage um eine Wärmeauskopplung erweitert. Für den Ausbau der AVA Velsen zu einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage und den Bau der Anschlussleitung haben die Partner zusammen über 20 Mio. € investiert.

Damit kommen sie dem langfristigen Ziel einer Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung im Saarland einen Schritt näher. Derzeit stammen mehr als 90 % der Heizwärme und des warmen Wassers, mit der die Fernwärmeschiene Saar ihre mehr als 13.500 Kunden entlang des 660 km langen Leitungsnetzes versorgt, aus Abwärmenutzung oder aus Energieerzeugung nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung.

Klimaschonende Wärmeversorgung

„Dieses Projekt leistet einen wichtigen Beitrag, die Wärmeversorgung im Saarland sowohl krisensicher als auch klimafreundlich aufzustellen“, unterstreicht der saarländische Wirtschafts- und Energieminister Jürgen Barke. „Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen durch die Krise und neuen Anforderungen an unsere Energieversorgung im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg gilt es, unsere heimischen Wärmepotenziale umfassend zu erschließen. Damit machen wir unseren Industriestandort unabhängiger von Verwerfungen an den Energiemärkten.“

„Wir haben uns frühzeitig um technische und energetische Alternativen für eine schrittweise Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung an der Saar bemüht“, sagt Anke Langner, Mitglied der Geschäftsführung der Steag New Energies, einer Tochtergesellschaft des Essener Energieunternehmens Steag GmbH. „Bei der Erschließung der klimafreundlichen Wärme aus der AVA Velsen konnten wir insbesondere die ingenieurtechnischen und energiewirtschaftlichen Kompetenzen von Steag erfolgreich einbringen.“

Meilenstein in der EVS-Strategie

Für den EVS hat die Anbindung seiner Abfallverwertungsablage an die Fernwärmeschiene Saar Leuchtturmcharakter. Schon lange speist die AVA Velsen Strom für rund 35.000 Haushalte ins öffentliche Netz ein. Jetzt wird ihr Potenzial darüber hinaus auch für die Lieferung von Wärme genutzt. 16.000 Haushalte versorgt die AVA Velsen ab der aktuell beginnenden Heizperiode rechnerisch mit Fernwärme.

„Die Anlage steht somit für Entsorgungs- wie Versorgungssicherheit gleichermaßen,“ so EVS-Geschäftsführer Stefan Kunz. „Die konsequente Nutzung der vorhandenen grünen Energieressourcen ist gut fürs Klima und für den Gebührenhaushalt, der durch die zu erwartenden Einnahmen ebenfalls entlastet wird.“

„Die konsequente Potenzialnutzung der AVA Velsen für die Strom- und Wärmegewinnung ist ein wichtiger Meilenstein in der Strategie des EVS hin zu verstärkter Energieeigenerzeugung und damit einer immer sichtbareren Unabhängigkeit von bestehenden Marktschwankungen und Verfügbarkeitsfragen“, betont EVS-Geschäftsführer Holger Schmitt.

EHP-Redaktion

Ähnliche Beiträge