Mit einem Spatenstich starteten Umweltsenatorin Maike Schaefer und swb-Vorstandsvorsitzender Torsten Köhne den Bau einer rund sieben Kilometer langen Verbindungsleitung in Bremen

Mit einem Spatenstich starteten Umweltsenatorin Maike Schaefer und swb-Vorstandsvorsitzender Torsten Köhne den Bau einer rund sieben Kilometer langen Verbindungsleitung in Bremen (Quelle: swb)

Die Verbindungsleitung wird Fernwärme aus dem Müllheizkraftwerk Oken in Bremens größtes Fernwärmegebiet „Ost“ transportieren und damit rund 25.000 Haushalte in den Stadtteilen Hastedt, Vahr, Sebaldsbrück und Hemelingen sowie das Mercedes-Benz-Werk Bremen versorgen. Durch den Ausbau der Fernwärme kann Bremen seinem Ziel, bis 2038 klimaneutral zu sein, deutlich näher kommen. Denn die Fernwärmeleitung ist auch ein wichtiger Meilenstein für den Kohleausstieg von swb.

Bremer Kohleausstieg

Wenn die Leitung, die durch die swb-Gesellschaft wesernetz gebaut wird, im Jahr 2023 fertig ist und das Blockheizkraftwerk (BHKW) in Bremen Hastedt den Betrieb aufgenommen hat, kann der letzte der ehemals drei swb-Kohlekraftwerksblöcke stillgelegt werden. Insgesamt investiert swb mit der Verbindungsleitung und dem erdgasbetriebenen BHKW 200 Mio. Euro in den Kohleausstieg und spart rund 2,5 Mio. Tonnen CO2 ein. Das entspricht etwa 14 Prozent der Bremischen Gesamtemissionen.

„Als wir vor vier Jahren mit der Planung der Verbindungsleitung gestartet sind, wussten wir noch nicht, ob wir sie wirklich bauen können,“ erinnert sich Torsten Köhne, Vorstandsvorsitzender swb AG, an die Anfänge des Projekts. „Wir wussten zwar, welches ökologische und wirtschaftliche Potenzial die Leitung haben würde, aber wir wussten auch, dass die Bevölkerungsbeteiligung ein Schlüsselfaktor und auch ein Kraftakt werden wird und die Genehmigung der Trasse kein Selbstgänger sein würde,“ so Köhne weiter.

Großes Fernwärmepotenzial

„Wie groß das Potenzial von Fernwärme für die CO2-Einsparungen im Gebäudesektor sein kann, wurde erst unlängst im Abschlussbericht der Bremer Klima-Enquete-Kommission beschrieben,“ ordnet Umweltsenatorin Maike Schaefer die Bedeutung des Projekts für das Bremer Klimaziel ein. „Betrachtet man die Kosten pro eingesparter Tonne CO2 und die Zeit, in der wir das Bremer Klimaziel erreichen wollen, ist Fernwärme eine relativ günstige Investition in den Klimaschutz.“ Sieben Kilometer Transportleitung seien ein Anfang. „Im Jahr 2038 schlägt der Enquete-Bericht vor, sollen 220 Kilometer Leitungen hinzugekommen sein. Ob dies so umzusetzen ist, wird man sehen, aber es gibt die Richtung vor, in die wir den Fernwärmeausbau entwickeln wollen,“ zieht Schaefer ein Resümee.

EHP-Redaktion

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