Baugelände für den begehbaren Elbtunnel in Dresden

Für den Bau des ersten begehbaren Elbtunnels in Dresden wird zunächst auf dem Volksfestgelände eine Startgrube errichtet, wozu ein gewaltiger Stahlbetonkasten ins Erdreich versenkt wird (Quelle: Drewag)

Geplant ist eine Röhre in rund 7 m Tiefe unterhalb der Elbsohle mit 3,20 Außendurchmesser aus Stahlbeton-Fertigteilen. Die Startgrube am Volksfestgelände wird 22 m tief und besteht aus einem gewaltigen Stahlbetonkasten, der schrittweise ins Erdreich abgesenkt wird. Danach entsteht gegenüber am Neustädter Elberadweg die Zielgrube, die mit gleicher Technologie errichtet wird.

Die Realisierung wird stufenweise in verschiedenen technologischen Schritten vorgenommen. Es wird jeweils auf dem Volksfestgelände begonnen. Wenn der technologische Schritt dort abgeschlossen ist, setzt die Technik auf die andere Elbseite über und beginnt hier mit den Arbeiten.

Während der Bohrung für den Elbtunnel und bei der Ausrüstung des Tunnels, für die insgesamt rund neun Monate einkalkuliert wurden, muss dieser vor Hochwasser geschützt werden. Dazu werden bauzeitlich auf den Stahlbeton-Senkkasten 4 m hohe Stahlbetonwände mit einer Wandstärke von 30 cm errichtet. Diese Wandstärke hält dem Druck des Hochwassers stand.

Die Erfahrungen der beiden letzten großen Hochwasserereignisse haben gezeigt, dass Container oder Wasserfahrzeuge mitgerissen werden können. Im ungünstigsten Fall könnten diese mit dem Aufbau auf dem Senkkasten kollidieren. Um dies zu verhindern, wurden Dalben mit 1 m Durchmesser errichtet. Diese sind so angeordnet , dass großes Treibgut um die Schutzmauern herumgeleitet wird; sie ragen 4 m aus dem Boden und sind 9 m tief in den Boden gerammt.

Ist die 4 m starke Bodenplatte im Bauwerk unter dem Volksfestgelände fertig, kommt im Frühjahr 2020 die Tunnelbohrmaschine zum Einsatz. Deren Werkzeug ist eine 3,20 m große rotierende Schneide. Mit diesem Hydroschild werden Erde und Fels knapp 7 m unter der Elbsohle abgetragen, mit hohem Wasserdruck ausgespült und durch Pumprohre im Kreislauf abtransportiert. Auf diese Weise kann täglich bis zu 10 m Vortrieb erreicht werden. Parallel zum Vortrieb drückt eine Hydraulik-Presse die Betonfertigteile hinter der Tunnelbohrmaschine in die freigelegte Röhre. Sobald die Röhre fertig ist, werden die beiden Fernwärmerohre verlegt und die technische Ausrüstung installiert.

EHP-Redaktion

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