Kai Kistenmacher freut sich, dass über 70 % der Anwohner und Verwalter des Philosophenviertels auf die Kieler Fernwärme setzen.

Kai Kistenmacher freut sich über die hohe Anschlussquote im Philosophenviertel, das in der Nähe des innerstädtischen Fernwärmeverbundnetzes liegt (Quelle: Stadtwerke Kiel)

„Voraussetzung für einen ökonomisch sinnvollen Fernwärmeausbau war eine verbindliche Anschlussquote von über 70 %. Denn um eine für alle Seiten wirtschaftlich abbildbare Lösung zu erreichen, müssen Erschließungsaufwand und Anschlussquote zusammenpassen. Inzwischen haben sich ausreichend Eigentümer der insgesamt rund 180 Objekte für die Fernwärme entschieden – vor allem auch dank des Engagements der Initiative im Philosophenviertel“, freut sich Kai Kistenmacher, Leiter Privat- und Gewerbekunden der Stadtwerke Kiel und zuständig für den Fernwärmevertrieb beim Energieversorger.

Interesse an einem Anschluss an das Fernwärmenetz der Stadtwerke Kiel hatte die Initiative „Wärmewende im Philosophenviertel“ in einer Ortsbeiratssitzung vor rund einem Jahr bekundet. Grundlage bildete dabei eine Unterschriftenliste, die über 90 % der Anwohner unterzeichneten.

„Das Philosophenviertel geht voran: Ich freue mich sehr, dass über 70 % der Anwohner und Verwalter auf die bewährte Kieler Fernwärme setzen und hoffe auf viele Nachahmer in anderen Quartieren“, sagt Dr. Ulf Kämpfer, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Kiel.

Fernwärmeausbau im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung

Grundsätzlich sehen die Planungen der Stadtwerke Kiel – in Abstimmung mit der Stadt – vor, das vorhandene Fernwärmenetz in den nächsten 15 Jahren massiv zu verdichten und an geeigneten Stellen auch weiter auszubauen. Dass das Philosophenviertel nun ein Bestandteil dieser Ausbau- und Verdichtungsstrategie ist, liegt in erster Linie an der Lage zum Fernwärmenetz sowie der vorliegenden Objektstruktur.

Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung untersucht die Landeshauptstadt in enger Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Kiel, welche Versorgungsart an welchem Standort die jeweils kosteneffizienteste klimaneutrale Lösung ist. Dabei sind vor allem technische, rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Dort, wo die Stadtwerke Kiel eine Fernwärmeerschließung nicht wirtschaftlich abbilden können, werden alternative Lösungen geprüft und empfohlen. Bis Ende des Jahres muss sie beim zuständigen Landesministerium für Energie und Klimaschutz vorgestellt werden.

Klar ist schon jetzt: Die Fernwärme in Kiel hat noch Ausbaupotenzial. Rund 2.000 Objekte, die noch nicht angeschlossen sind, liegen in direkter Nähe zur Fernwärmeinfrastruktur und könnten mit entsprechendem Planungs- und Genehmigungsvorlauf mit Fernwärme versorgt werden. Dabei führt die Umstellung von einer alten Öl- oder Gasheizung auf Fernwärme bereits heute zu CO2-Einsparungen von 40 bis 50 %. Bis 2035 soll die Kieler Fernwärme klimaneutral werden.

EHP-Redaktion

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