Positive Nebeneffekte in anderen Unternehmensbereichen

Bild 3. Optimierte Kraftwerkseinsatzplanung mit Grid Insight: Heat

Bild 3. Optimierte Kraftwerkseinsatzplanung mit Grid Insight: Heat (Quelle: Stadtwerke Iserlohn)

Die erhobenen und berechneten Daten und Informationen können auch in weiteren Bereichen und Abteilungen genutzt werden, und Grid Insight: Heat dient als Daten- und Informationsplattform.

  • Es können beispielsweise die gemessenen Fernwärmeverbräuche in der Hausübergabestation, die für die Prognose und Optimierung verwendet werden, auch für die Wärmeabrechnung genutzt werden.
  • Das Portfoliomanagement erhält über den sektorenübergreifenden Ansatz mehr Transparenz in der Stromvermarktung und einen größeren Handlungsspielraum.
  • Im Berichtswesen können zur Dokumentation der technischen und administrativen Maßnahmen (DIN 31051) hinsichtlich der Assets die Bewegungsdaten im Fernwärmenetz automatisiert zur Verfügung gestellt werden.
  • Innerhalb der Entstörungsprozesse im Fernwärmenetz können mit einem Monitoring und Echtzeitanalyse automatisierte Trigger an den Fachdienst gesendet werden und damit als neue Datenbasis für zukünftige Berechnungen der Eintrittswahrscheinlichkeiten dienen.

Grid Insight: Heat – der Unterschied zu anderen IT-Systemen

Mit den Bausteinen des Monitorings, der Prognose und der Optimierung des Kraftwerkseinsatzes, auch über die Sektorgrenzen hinaus, wird mit der Softwarelösung Grid Insight: Heat ein ganzheitlicher Ansatz für einen optimalen Betrieb des Fernwärmenetzes verfolgt. Im Gegensatz zu bestehenden Lösungen am Markt, konzentriert sich Grid Insight: Heat nicht nur auf partielle Optimierung oder Funktionen, z. B. Lastprognosen der kommenden Tage und Monate, sondern vielmehr wird mit der Lösung eine breitere und abteilungsübergreifende Sichtweise ermöglicht. So kann das Echtzeitmonitoring, das in die Berechnung der Prognose und Optimierung des Kraftwerkseinsatzes mit einfließt, auch zur Fehlererkennung im eigenen Fernwärmenetz genutzt werden.

Grid Insight: Heat kann wie geschildert iterativ, aber auch parallel eingeführt werden. So können erste Informationen bereits für eine Prognose und Optimierung des Kraftwerkseinsatzes genutzt und das Monitoring kann parallel schrittweise aufgebaut werden.

Erwartungen der Stadtwerke Iserlohn

Das Iserlohner Fernwärmenetz wird im Wesentlichen über Müllwärme aus dem Müllheizkraftwerk des Märkischen Kreises versorgt. Zudem betreiben die Stadtwerke drei Heizwerke, die zum einen für die Besicherung der Müllwärme, zum anderen für die Spitzenlastabdeckung eingesetzt werden. Die Heizwerke haben unterschiedliche Wärmegestehungskosten, die durch den teilweisen Einsatz von Blockheizkraftwerken sowie durch den jeweiligen Strombörsenpreis schwanken.

Durch den Einsatz von Grid Insight: Heat sollte im ersten Einsatzjahr vordringlich der Müllwärmeeinsatz maximiert werden, da die Müllwärme die geringsten Wärmegestehungskosten aufweist. Dazu ist die Iserlohner Müllwärme CO2-neutral, so dass dadurch auch ein großer Beitrag für die städtischen Klimaschutzziele erzielt wird. Ein wesentlicher Kostentreiber beim Einsatz der drei Heizwerke ist die jeweilige Gasleistungsspitze, die bei den geringen Betriebszeiten im Spitzenlastbetrieb in der Vergangenheit zu sehr hohen spezifischen Wärmeerzeugungskosten geführt hat.

Die Erwartungen der Stadtwerke Iserlohn erfüllen sich bereits direkt seit dem Einsatz von Grid Insight: Heat. Die Laufzeiten der teuren Spitzenlastheizwerke konnten unmittelbar vermindert werden. Dazu konnte die Summe der einzelnen Gasleistungsspitzen gegenüber der herkömmlichen Fahrweise reduziert werden.

Als sehr positiv hat sich in der Zusammenarbeit erwiesen, dass Items die Software flexibel auf die besonderen Anforderungen des Iserlohner Fernwärmenetzes angepasst hat. Eine standardisierte Software hätte dieses Ergebnis in der Qualität nicht liefern können.

Die Stadtwerke Iserlohn erwarten in Zukunft noch weitere Optimierungen durch den Einsatz von Grid Insight: Heat. Vor allem die Absenkung der Vorlauftemperaturen lässt weitere Effizienzgewinne erwarten.

Thomas Armoneit, Technischer Leiter,Stadtwerke Iserlohn GmbH, Iserlohn, t.armoneit@heimatversorger.de
Christian Wessel, Geschäftsfeldentwicklung Data Science, Items GmbH, Münster, c.wessel@itemsnet.de

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