
Das Teninger Wärmenetz wird im Frühjahr weiter ausgebaut – hier ein früherer Bauabschnitt in der Feldbergstraße (Quelle: endura kommunal)
Aufgrund der hohen Wärmenachfrage plant die NWT den Ausbau und den Umbau des Wärmenetzes. In einem ersten Schritt soll das Wärmenetz im Quartier Oberdorf erweitert werden. Auch die Anbindung des Neubaugebiets Gereut ist fest eingeplant. Insgesamt soll das Wärmenetz um rd. 3,4 Trassenkilometer erweitert werden. Ein neuer Pelletkessel erhöht die Wärmemenge von derzeit rd. 4.000 MWh jährlich auf rd. 7.800 MWh. In den nächsten Jahren wird zudem der alte Holzhackschnitzelkessel in der Heizzentrale ersetzt.
„Für die Gemeinde Teningen treiben wir die die Wärmewende entschlossen voran“, sagt Evelyne Glöckler, Geschäftsführerin der NWT. „Der vierte Bauabschnitt zeigt, wie eine klimafreundliche Wärmeversorgung der Haushalte möglich ist. Unser Nahwärmenetz ist ein kommunales Vorzeigeprojekt, alle Beteiligten arbeiten auf ein gemeinsames Ziel hin.“
Transformation des Wärmenetzes
In einem zweiten Schritt wird von 2025 bis 2027 eine Machbarkeitsstudie zur Transformation des Wärmenetzes umgesetzt. „Künftig sollen der Pelletkessel, der Holzhackschnitzelkessel, eine Grundwasserwärmepumpe, eine Solarthermieanlage und ein Gasspitzenlastkessel klimaneutral Wärme erzeugen“, sagt Christian Schmidt vom Beratungsunternehmen Sterr-Kölln & Partner, das der Kommune von Beginn an beratend zur Seite steht. Aktuell liegt der Anteil der erneuerbaren Energien einschließlich der Abwärme im Teninger Wärmenetz bei 84 %.
Für das Wärmenetz wird neben den Heizkesseln auch die Abwärme aus einer Biogasanlage mit 250 kW thermischer Leistung genutzt. Drei Pufferspeicher mit insgesamt 54 m3 Fassungsvermögen speichern Wärme zwischen, bis diese von den Haushalten oder dem Freibad benötigt wird. In Gebäuden mit hohen Verbräuchen wurden spezielle Übergabestationen mit Wärmerückgewinnung im Rücklauf eingebaut. Derzeit wird geprüft, ob künftig noch mehr Abwärme der Biogasanlage vor Ort genutzt werden kann, oder ob eine Großwärmepumpe in den Erzeugermix aufgenommen werden soll.