Die Hamburger Energiewerke beenden den Einsatz der Tunnelbohrmaschine Hermine, die einen Fernwärmetunnel unter der Elbe gegraben hat.

Beenden offiziell den Einsatz der Tunnelbohrmaschine (v.l.): Anselm Sprandel, Katharina Fegebank, Kirsten Fust und Thomas Fiest (Quelle: Hamburger Energiewerke)

Hermine steht für „Hamburger Energiewerke Röhre mit neuer Energie“. Ihre Taufpatin Katharina Fegebank, Hamburgs Zweite Bürgermeisterin, verabschiedete sich nun von ihrem „Patenkind“. Zusammen mit Staatsrat Anselm Sprandel von der Umweltbehörde, Kirsten Fust, Sprecherin der Geschäftsführung Hamburger Energiewerke, und Thomas Fiest, Geschäftsführer Tunnelbau Deutschland Implenia, beendete sie offiziell Hermines Einsatz.

„Mit dem Einsatzende von Hermine erreichen wir einen entscheidenden Meilenstein für die Ablösung des Kraftwerks Wedel“, so Fust. „In Kürze startet der Leitungsbau, sodass wir unsere Kundinnen und Kunden auf der nördlichen Elbseite schon bald mit klimafreundlicher Fernwärme aus dem aktuell entstehenden Energiepark Hafen versorgen können. Unser ‚Sprung über die Elbe‘ zeigt: Die Wärmewende kommt und wir setzen sie um.“

Zunächst wird die ehemals 280 m lange Tunnelbohrmaschine in ihre Einzelteile zerlegt und aus dem Tunnel geborgen. Der 15 m lange Bohrkopf wird über den Zielschacht abtransportiert, die Nachläufer von Hermine werden am Startschacht herausgehoben. Ein Großteil wie beispielsweise Pumpen, Behälter, Hydraulik und Motoren wird weiterverwendet. Das 36 t schwere Schneidrad, mit dem Hermine den Untergrund der Elbe abgebaut hatte, wurde bereits Ende Dezember aus dem Zielschacht gehoben.

Bau der Südleitung

In den kommenden Wochen startet der Leitungsbau im Tunnel. Insgesamt werden rd. 2.450 m Fernwärmerohre im Tunnel und im Start- und Zielschacht verlegt. Zukünftig laufen der Vor- und der Rücklauf durch den Tunnel. Die Rohre haben einen Innendurchmesser von 80 cm und sind mit einer Isolierung von 15 cm ummantelt.

Der Tunnel ist ein Abschnitt der insgesamt 7,6 km langen Südleitung, die den Energiepark Hafen mit dem bestehenden Fernwärmenetz im Westen Hamburgs verbindet. Mittlerweile sind bereits 80 % der Südleitung in den Straßenabschnitten fertiggestellt; der Abschluss der gesamten Leitungsarbeiten ist für Ende dieses Jahres geplant. Anfang 2026 soll dann im Zusammenspiel mit der neuen Gas- und Dampfturbinenanlage des Energieparks Hafen und dem existierenden Fernwärmenetz heißes Wasser durch die Südleitung fließen.

EHP-Redaktion

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