Durch die provisorische Fernwärmeleitung auf der Augustusbrücke ist die Wärmeversorgung der Dresdner Neustadt gesichert.

Die provisorische Fernwärmeleitung auf der Augustusbrücke ist fertig und sichert die Wärmeversorgung der Dresdner Neustadt (Quelle: Martin Förster/Sachsen-Energie)

„Wir haben den Wettlauf gegen die Zeit gewonnen! Dank der überwiegend milden Temperaturen sowie einem angepassten Betrieb des Fernheiznetzes und unserer Kraftwerke konnten wir seit dem Verlust unserer Leitung durch den Teileinsturz der Carolabrücke jederzeit unseren Versorgungsauftrag erfüllen. Jeder Tag zählte und jetzt kann aus unserer Sicht auch der Winter kommen. Niemand in der Neustadt wird frieren müssen – wir halten Wort“, freut sich Dr. Rutger Kretschmer, Leiter des Geschäftsfelds Kraft und Wärme bei Sachsen-Energie.

Nach nur zwei Wochen Planung begannen Anfang Oktober die ersten Bauarbeiten. Sachsen-Energie verlegte über 2 km Fernwärmerohre mit einem Durchmesser von 40 und 50 cm. Vom Dresdner Theaterplatz über die Augustusbrücke bis zum Blockhaus ist eine neue Fernwärmeverbindung zwischen der Alt- und der Neustadt entstanden.

Bauarbeiten rund um die Uhr

Unterhalb des Sächsischen Finanzministeriums bis hin zum Carolaplatz wurden die Leitungen vergrößert und umverlegt, damit die Wärme besser in die Neustadt verteilt werden kann. Betonbetten, auf denen die Rohre lagern, mussten gegossen werden, Rohre wurden streckenweise über Schwerlastkräne eingehoben und sechs neue Absperrarmaturen eingesetzt und verbunden. Bis zu 50 Bauleute waren täglich, teilweise auch nachts, im Einsatz.

Kretschmer betont: „Aufgrund des Zeitdrucks liefen Planung und Bau parallel und mussten immer wieder angepasst werden. Dass wir diese Notlage in so kurzer Zeit bewältigen konnten, war nur möglich, weil alle gemeinsam an einem Strang und in die gleiche Richtung zogen. Ich danke allen Mitarbeitenden der Sachsen-Energie ausdrücklich für ihren hochengagierten Einsatz, allen unseren Dienstleistern für die großartige Arbeit unter besonderen Bedingungen und allen Partnern und beteiligten Behörden für die unkomplizierte und lösungsorientierte Zusammenarbeit.“

Rückblick: Brückeneinsturz macht Provisorium notwendig

Durch den Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke am 11. September 2024 wurde eine von zwei Hauptversorgungsleitungen mit Fernwärme zwischen den beiden Elbseiten irreparabel zerstört. Seither wurde die in den Kraftwerken auf der Altstädter Seite erzeugte Fernwärme allein durch den Fernwärmedüker unter der Elbe auf die andere Elbseite transportiert und dann in das Fernwärmenetz verteilt. Um ihrem Versorgungsauftrag in vollem Umfang nachzukommen, musste Sachsen-Energie für den Winter provisorisch eine zweite Hauptversorgungsleitung für Fernwärme verlegen. Ohne diese hätte den Berechnungen der Fernwärmeexperten zufolge ab einer dauerhaften Außentemperatur um die 0 °C nicht mehr die volle Wärme zu jedem Kunden geliefert werden können.

EHP-Redaktion

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