Fernwärmeversorgungsleitungen zwischen den beiden Elbseiten wurde durch den Einsturz der Carolabrücke zerstört.

Beschädigte Fernwärmeversorgungsleitungen in den Brückenköpfen der Carolabrücke (Quelle: Sachsen-Energie)

Eine von zwei Hauptversorgungsleitungen mit Fernwärme zwischen den beiden Elbseiten wurde durch den Einsturz der Carolabrücke irreparabel zerstört. Seither wird die in den Kraftwerken auf der Altstadt-Seite erzeugte Fernwärme allein durch den Fernwärmedüker unter der Elbe auf die andere Elbseite transportiert und dann in das Fernwärmenetz verteilt. Darüber hinaus wurden die großen Anschlussleitungen am Carolaplatz durch den Einsturz der Brücke vollständig zerstört. Somit wird die Fernwärme, nachdem sie durch den Düker geflossen ist, aktuell durch dünnere Rohre in den Dresdner Nordosten weiter transportiert.

Reparatur der Leitungen am Carolaplatz hat Priorität

Nachdem Sachsen-Energie noch am Tag des Einsturzes das Fernwärmenetz wieder stabilisierte und seither alle Kunden sicher versorgt sind, muss nun für die kälteren Tage vorgesorgt werden. „Bei sinkenden Temperaturen muss mehr Fernwärme durch unser Netz transportiert werden, um die Wohnungen weiterhin warm zu halten. Für diese Mengen brauchen wir große Leitungsrohre. Direkt nach dem Einsturz der Brücke haben wir mit den Planungen begonnen, um keine Zeit zu verlieren“, erläutert Kretschmer.

„Im ersten Schritt werden jetzt die zerstörten Leitungen am Carolaplatz repariert und wir gewinnen hydraulische Kapazität, das heißt, es kann bei gleichem Druck mehr Fernwärme in der gleichen Zeit durch die Rohrleitungen fließen. Ähnlich wie bei einer Gefäßverengung ein Stent gesetzt wird, damit mehr Blut fließen kann, kann dann mehr Heizwasser durch die Rohre fließen und wir vermeiden einen Wärmeinfarkt der Dresdner Neustadt. Diese Maßnahme bündelt aktuell all unsere Kräfte“, erläutert Kretschmer die erste Maßnahme zur Sicherung der Wärmeversorgung.

Ab der kommenden Woche verlegt Sachsen-Energie 300 m neue Fernwärmerohre DN50 am Carolaplatz, direkt am Neustädter Brückenkopf. Damit wird die Fernwärmeverbindung zwischen den beiden Königsufern wieder geschlossen, die hydraulische Kapazität vergrößert und die Fernwärme kann schneller in die Dresdner Neustadt fließen.

Versorgungsengpass im Winter verhindern

„Unser Ziel ist, dass kein Versorgungsengpass im Winter entsteht und niemand frieren muss. Aus diesem Grund müssen nach dieser ersten Reparatur weitere Maßnahmen folgen, um die Transportkapazität über die Elbe zu ersetzen, die durch den Brückeneinsturz entstanden ist. Konkrete Vorschläge dazu liegen bereits vor und müssen jetzt schnellstmöglich umgesetzt werden“, so Kretschmer weiter.  Eine Entscheidung der beteiligten Behörden dazu soll in den kommenden Tagen erfolgen.

EHP-Redaktion

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