Inwiefern Fernwärmeleitungen durch in den Rohrend härtenden Schlauch-Linern saniert werden können, untersucht das AGFW-Forschungsprojekt „FW-Liner“

UV-Aushärtung eines Schlauch-Liners aus glasfaserverstärkten Kunststoffen, mit denen künftig auch Fernwärmeleitungen saniert werden können (Quelle: SAERTEX multiCom GmbH)

Dr. Moritz Stuck von der FH Münster belegte mit seiner „Untersuchung und Zähmodifizierung neuer hochtemperaturbeständiger ungesättigter Polyesterharze und ihrer Duromere“ den ersten Platz in der Kategorie „Forschung und Wissenschaft“. AGFW-Projektleiter Sebastian Grimm freut sich sehr über die Auszeichnung der Dissertation: „Dr. Moritz Stuck hat mit seiner Arbeit einen wichtigen Baustein unseres Gesamtprojekts geleistet. Bislang war der Einsatz von Schlauch-Linern in Fernwärmeleitungen aufgrund der üblicherweise hohen Temperaturen und des Drucks in Fernwärmeleitungen nicht möglich. Im Rahmen des Verbundvorhabens FW-Liner wollen wir das bestehende System so weiter qualifizieren, dass es auch der thermisch-mechanischen Beanspruchung innerhalb von Fernwärmeleitungen sicher widerstehen kann.“

Die neue Technologie hat den Vorteil, dass für die Sanierung von unterirdischen Leitungsabschnitten diese nicht unmittelbar an der schadhaften Stelle aufgegraben werden müssen. Dadurch lassen sich beispielsweise kostenintensive Oberflächenwiederherstellungen vermeiden. Zudem können Sanierungen schneller und mit weniger Aufwand durchgeführt werden, was vor allem in dichten urbanen Räumen von Vorteil ist.

Das Forschungsprojekt FW-Liner wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert, läuft seit Mitte 2017 und soll Ende 2021 abgeschlossen sein. Dem interdisziplinären Projektkonsortium gehören neben dem AGFW und der FH Münster die GEF Ingenieur AG aus Leimen, das Beratungsunternehmen Selle Consult aus Leipzig, die IMA Materialforschung und Anwendungstechnik GmbH aus Dresden, die Saertex Multicom GmbH aus Saerbeck sowie die Stadtwerke Neumünster an.

EHP-Redaktion

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