Bauzaun im Baustellenabschnitt: Die Stadtwerke Ahrensburg haben offiziell den Bau eines Fernwärmenetzes gestartet, mit dem die Abwärme einer Kläranlage genutzt werden soll (Quelle: Stadtwerke Ahrensburg)
„Unter dem Motto ‚Zukunft Wärme‘ streben wir bis 2040 die Versorgung aller Haushalte und Unternehmen in unseren Fernwärmenetzen mit klimaneutraler Wärme an. Damit wären wir fünf Jahre vor dem Bundesziel klimaneutral“, sagt Julia Schäper, Geschäftsführerin der Stadtwerke Ahrensburg. Im ersten Schritt wird bis Ende 2026 ein hochmodernes Fernwärmenetz im Gebiet Reeshoop und Bünningstedter Straße errichtet, für das rd. 18 Mio. € investiert werden. Ein weiteres Fernwärmenetz für die Innenstadt von Ahrensburg wird derzeit geprüft.
Die Grundlast im Wärmegebiet Reeshoop soll durch das Nutzen der Abwärme der Kläranlage Bünningstedter Straße gedeckt werden. Dabei wird die Wärme aus dem gereinigten Abwasser über einen Wärmeübertrager entnommen. Da die Quelltemperaturen des Abwassers zwischen 10 und 20 °C liegen und nicht für eine Wärmeversorgung ausreichen, werden sie mit Wärmepumpentechnik auf eine Nutztemperatur von etwa 85 °C angehoben. „Diese Methode ist deutlich effizienter als die Erwärmung mit Strom“, erklärt Pawel Cmok, Leiter Netze und Baustellenverantwortlicher. Bei höheren Lasten wird zusätzliche Wärme über Luftwärmepumpen bereitgestellt. Die Spitzenlasten werden über Bestandskesselanlagen abgedeckt.
Das neue Wärmenetz wird an eine bestehende Fernwärmetrasse aus dem Jahr 2021 angeschlossen, die bereits vorverlegt wurde, da Straßenarbeiten durchgeführt worden sind. Geplant ist der Bau von etwa 2.200 m Fernwärmeleitung. In Betrieb genommen werden soll das Fernwärmenetz bis Ende 2026. Zunächst sollen vor allem energieintensive Abnehmer wie ein Freizeitbad und lokale Schulen angeschlossen werden, um das Netz effizient in Betrieb zu nehmen. Anschließend ist geplant, weitere 100 Haushalte sowie gewerbliche Verbraucher anzuschließen.