
Der INFRA-Netzprojektplaner ermöglicht die Auswertung eines Wärmenetzgebietes per Mausklick. (Bildquelle: LBD-Beratungsgesellschaft)
Bei der Software-Lösung INFRA werden zum Beispiel alle 3-D-Gebäude- und Landschaftsmodelle einschließlich Gebäudestrukturdaten, Baualtersklassen, Flurstücke, Baublöcke und Ortsteile aller Gemeinden in Deutschland vorgehalten, sodass Fachplaner und Ingenieurbüros neue Projekte selbstständig in kurzer Zeit anlegen können. Zudem ermöglicht INFRA eine selbstständige Verwaltung und Weiterverarbeitung der Daten. Über die Auswahl gezielter Up- und Download-Funktionen können so zum Beispiel Daten von Versorgungsunternehmen einfach integriert oder gezielt aus dem System extrahiert werden. In Kombination mit dem INFRA-Feature »Netzprojektplaner« liefert die Software in kurzer Zeit die Wärmeplanung mit allen relevanten Informationen und in unterschiedlichen Szenarien.
»Mit INFRA stellen wir dem Markt ein agiles Werkzeug zur Verfügung, das den Analyse- und Planungsaufwand bei der Wärmeplanung erheblich reduziert und zugleich die Umsetzungswahrscheinlichkeit für Wärmenetze oder alternative Versorgungsszenarien deutlich steigert«, erläutert LBD-Geschäftsführer Sascha Schlosser. »Der Netzprojektplaner liefert nach dem 80:20-Prinzip eine belastbare Darstellung digital simulierter Wärmeprojekte für die lokale Wärmeplanung – vom Quartier bis zu ganzen Kommunen, von der Erzeugungsanlage über die automatisierte Trassenverlegung bis hin zum dynamischen Hausanschlussgrad. Am Ende stehen eine ganzheitliche Energiebilanz und eine erste Wirtschaftlichkeitsanalyse. Damit wird das browserbasierte Tool zum fundamentalen Prozessbeschleuniger für die kommunale Wärmewende.«
Entscheidend ist dabei das Zusammenspiel der neuen Features INFRA-Datenpilot und INFRA-Netzprojektplaner. Innerhalb von Minuten können User eine Kommune als Mandanten bzw. ein neues Projekt anlegen. Daten aus öffentlich zugänglichen Quellen sind bereits im Tool integriert. Fachplaner und Ingenieurbüros können die Basisdaten selbstständig mit weiteren Informationen aus dem Untersuchungsgebiet ergänzen. Im ersten Schritt ist für jedes Gebäude unter anderem eine generische Wärmebedarfsschätzung hinterlegt, die spezifiziert und angereichert werden kann, sodass sukzessive zunehmend belastbare Daten zum Gesamtwärmebedarf erzeugt werden können. Anwender können im Tool unter anderem auch individuell festlegen, bis wann Klimaneutralität angestrebt wird, wo vorhandene Abwärmequellen eingebunden werden sollen und auf Basis welcher Potenziale grüne Wärme erzeugt werden soll.
Georeferenzierte Wärmeplanung mit wenigen Mausklicks
Nur ein paar Mausklicks weiter liefert der Netzprojektplaner das Ergebnis: eine erste georeferenzierte Wärmenetzplanung in unterschiedlichen Szenarien und mit allen relevanten Informationen, die für weiterführende Schritte in der Transformation benötigt werden.
Wärmenetzgebiete werden algorithmisch ermittelt und ausgegeben, können aber auch frei mit dem Netzprojektplaner festgelegt und geprüft werden: Was kostet der Netzbau unter den zugrunde gelegten Prämissen? Ist das Wärmenetz wettbewerbsfähig zu alternativen Wärmeversorgungsoptionen wie Wärmepumpen oder synthetische Gase? Welche Gebäude lassen sich nicht sinnvoll anschließen? Welche Netzlängen und Rohrstärken hätte das zukünftige Wärmenetz?
»Das Tool erzeugt eine indikative Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, mitsamt Kosten, Deckungsbeiträgen und Materialkonzept«, erläutert Schlosser. »Wenn sich herausstellt, dass die getroffenen Annahmen wirtschaftlich nicht funktionieren, können diverse Eingangsparameter verändert sowie alternative Modelle ad hoc berechnet und geprüft werden.«
LBD stellt INFRA nach dem Modell Software-as a-Service (SaaS) zur Verfügung. So können Planer und Ingenieurbüros damit in den Kommunen restriktionsfrei arbeiten. Rund 150 kaufmännische, energiewirtschaftliche sowie weitere allgemeine Prämissen und Parameter lassen sich individuell konfigurieren und parametrieren, in unterschiedlichen »Szenarien« abspeichern und anwenden. Diese Szenarien können in weiteren Projekten genutzt werden, da alle Projekte in einem Mandanten abgebildet und bearbeitet werden können. Dabei besteht auch die Möglichkeit, gegebenenfalls mehrere Gemeinden und Projektgebiete miteinander zu verknüpfen und zu beplanen, zum Beispiel im Rahmen einer interkommunalen Wärmeplanung.