Schutztechnik für die Ladeinfrastruktur

Bild 2. Multifunktionale Schutz-,  Mess- und Steuereinheit ekor.rpa-100

Bild 2. Multifunktionale Schutz-,
Mess- und Steuereinheit ekor.rpa-100 (Bildquelle: Ormazabal GmbH)

Bild 3.  Überstromzeitschutzrelais ekor.rpa-120

Bild 3. Überstromzeitschutzrelais ekor.rpa-120 (Bildquelle: Ormazabal GmbH)

Ob für die Netzanbindung von Ladestationen mittelspannungsseitig Schutztechnik eingesetzt wird, ist abhängig von der Konfiguration der Ladestation. Ab einer maximalen Anschlussleistung von >1 000 kVA wird Schutztechnik verwendet, um im Fall einer Störung die Integrität der Komponenten und den Schutz von Personen zu gewährleisten. Dafür bietet Ormazabal unter anderem die Systeme der Produktreihe ekor.rpa-100 und ekor.rpa-200 an.

Das ekor.rpa-100 (Bild 2), eine multifunktionale Schutz-, Mess- und Steuereinheit, stellt ein skalierbares Maß an Funktionalität und Hardware-Optionen bereit, um den individuellen Schutzanforderungen gerecht zu werden. Das Überstromzeitschutzrelais ekor.rpa-120 (Bild 3) misst Spannung und Strom und kann daraus weitere elektrische Kenngrößen berechnen. Die Fehlererkennung umfasst den gerichteten Phasen- und Erdüber­strom sowie weitere strombasierte Schutzfunktionen, zum Beispiel das thermische Abbild und die Strom­asymmetrie. Für den Spannungsschutz stehen Funktionen wie Über- und Unterspannung ebenso wie die Verlagerungsspannung zur Verfügung. Eine automatische Wiedereinschaltung ist ebenfalls vorhanden. Die Steuerung des Leistungsschalters kann vor Ort oder über Fernbetrieb vollzogen werden. Der Zugriff auf die Messwerte und die Steuerfunktion ist über eine RJ45-Schnittstelle realisiert.

Neu in diesem Jahr verfügbar ist das Multifunktionsschutzrelais ekor.rpa.200. Es bietet erweiterte Funktionen wie einen gerichteten Leistungsschutz, einen Synchro-Check und eine Frequenzüberwachung (zum Beispiel Rate-of-change-of-frequency – Rocof). Tritt ein Leistungsverlust auf, wird nicht genug elektrische Energie bereitgestellt, um den Verbrauch zu decken. Dies wird durch den Synchro-Check erkannt, sodass bei Bedarf zusätzliche Energiequellen wie ein Generator hinzugeschaltet werden können. Zur Unterstützung lässt sich die Rocof-Funktion zur Überwachung des Frequenzgradienten df/dt einsetzen. Eine weitere Eigenschaft des ekor.rpa-200 ist die optionale Automatisierung durch SPS-Funktionalität. Damit können Meldungen und Signale kombiniert werden, um eine Umschaltautomatik zu projektieren und Netzausfallzeiten zu reduzieren (Bild 4).

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