Amprion kauft Kraftwerksgelände in Ibbenbüren für Konverterstation

Das ehemalige Steinkohle-Kraftwerk in Ibbenbüren (Bildquelle: RWE AG)

Amprion plant mit dem Offshore-Netzanbindungssystem  BalWin2 den ersten Anschluss von Offshore-Windparks in Nordrhein-Westfalen. Aufgrund seiner großen Länge von über 380 km kommt die Gleichstromtechnik zum Einsatz. Da das Übertragungsnetz in Deutschland überwiegend Wechselstromtechnik verwendet, wird in der Nähe des sogenannten Netzverknüpfungspunktes (Umspannanlage Westerkappeln) eine Konverterstation benötigt. Sie wandelt den ankommenden Gleichstrom in Wechselstrom um, damit er ins Übertragungsnetz eingespeist werden kann.

Umfangreicher Prozess zur Standortfindung

In den vergangenen anderthalb Jahren hat Amprion einen umfangreichen Prozess zur Standortfindung für die Konverterstation durchlaufen. Von den ursprünglich fünf gutachterlich identifizierten Potenzialflächen wurden Ende 2022 drei aus artenschutzrechtlichen Gründen ausgeschlossen. Für die weitere Planung verblieben somit die Flächen in Lotte-Halen und auf dem Gelände des ehemaligen Steinkohle-Kraftwerks in Ibbenbüren.

Nun hat Amprion in enger Zusammenarbeit mit der Hagedorn Unternehmensgruppe eine Einigung über den Erwerb des ehemaligen Kraftwerksgeländes erzielt. Das Ziel ist die Errichtung des Konverters auf dem industriell vorgeprägten Gelände. Dafür wird Hagedorn das Kraftwerk einschließlich Kühlturm fachgerecht zurückbauen. Im unmittelbar bevorstehenden Raumordnungsverfahren lässt Amprion den Standort auf seine raumordnerische Verträglichkeit prüfen.

Damit kommt das Unternehmen auch einer Forderung aus der Region nach: Anfang 2022 haben sich die sechs Kohlegemeinden der Region in einer gemeinsamen Resolution für den Standort Ibbenbüren ausgesprochen.

Noch öffentlich-rechtliches Genehmigungsverfahren

Laut Amprion-Projektleiter Paul Stegmann beginnt in den kommenden Wochen das Raumordnungsverfahren bei der Bezirksregierung Münster, in dem der Konverterstandort und Varianten für die Leitungsverläufe raumordnerisch bewertet werden. "Anschließend müssen wir für den Konverter noch ein öffentlich-rechtliches Genehmigungsverfahren durchlaufen. Hierzu stehen wir in regelmäßigem Austausch mit der Bezirksregierung und der Stadt Ibbenbüre"“, so Stegmann.

Die beiden geplanten Offshore-Netzanbindungssysteme BalWin1 und BalWin2 verbinden Windparks in der Nordsee mit dem Übertragungsnetz an Land. Sie werden sowohl auf der Land- als auch auf der Seeseite größtenteils parallel zueinander installiert. Beide Projekte können jeweils eine Leistung von 2000 MW übertragen.

np-Redaktion

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