50Hertz-Mitarbeiter auf dem Hubschrauberlandeplatz der Offshore-Plattform Arkona vor der Insel Rügen (Bildquelle: 50Hertz)
Das Projekt Ostwind 4 befindet sich im Arkonabecken, etwa 30 km nordöstlich der Insel Rügen. Es wird bis zu 2 GW Offshore-Windenergie über das HGÜ-System zum Festland transportieren und erneuerbar erzeugten Strom in einer Menge liefern, die dem Bedarf von fast zwei Millionen Haushalten entspricht. Das Projekt, dessen Fertigstellung für Ende 2031 geplant ist, wird laut GE Vernova voraussichtlich über ein fortschrittliches bipolares HGÜ-System mit einer Spannung von 525 kV verfügen, das einen effizienten Energietransport mit minimalen Verlusten über große Entfernungen gewährleistet.
Das Konsortium GE Vernova-Drydocks World ist für die Lieferung sowohl der Offshore-Konverterplattform als auch der Onshore-Konverterstation verantwortlich, die eine nahtlose Übertragung von Strom aus Offshore-Windparks in der Ostsee in das deutsche Übertragungsnetz ermöglichen. Als Konsortialführer wird GE Vernova nach eigenen Angaben fortschrittliche HGÜ-Technologie liefern, darunter spannungsgesteuerte Umrichter (Voltage-Sourced Converters, VSC), Hochspannungstransformatoren, g3-gasisolierte Schaltanlagen (GIS), Luftdrosselspulen sowie Bauarbeiten für die Onshore-Konverterstation und Telekommunikationsausrüstung von grid automation.
Drydocks World wird für die Konstruktion, Fertigung und Installation der Offshore-Konverterplattform, einschließlich der Gründungsstruktur und der Oberseite, verantwortlich sein. Diese Infrastruktur, die von Drydocks World in Dubai gebaut wird, verfügt über eine U-förmige Gründungsstruktur mit integriertem Kolkschutz, um die Artenvielfalt im Meer zu fördern und gleichzeitig die Umweltbelastung zu minimieren, teilt das Unternehmen dazu mit.
Laut Stefan Kapferer, CEO von 50Hertz markiert die Vergabe des Auftrags an GE Vernova und Drydock World den Beginn eines neuen Kapitels in der Nutzung der Windenergie in der Ostsee. "50Hertz ist der erste Übertragungsnetzbetreiber, der die 2 GW/525 kV-Technologie in diesem Seegebiet einsetzt. Das ist Pionierarbeit. Wir wollen sicherstellen, dass das gesamte technisch und wirtschaftlich nutzbare Offshore-Windenergiepotenzial in der Ostsee vor allem mit Hilfe der Gleichstromtechnik ausgeschöpft wird. Dazu müssen wir noch vernetzter über Ländergrenzen hinweg denken und handeln", so Kapferer.