Deutschlands erste Einspeisesteckdose in Betrieb

LEW Verteilnetz hat für das Pilotprojekt Einspeisesteckdose das Umspannwerk im bayerisch-schwäbischen Balzhausen erweitert und auf dem Gelände einen zusätzlichen 80-MVA-Transformator zur Verfügung gestellt (Bildquelle: LEW/Jonas Ziegler)

Der Netzbetreiber stellt vorausschauend Einspeisekapazitäten bereit und schreibt diese aus, anstatt für jeweils einzelne Einspeiseprojekte Baumaßnahmen zu planen und durchzuführen. Das spart Kosten, ist schneller und bringt mehr Planungssicherheit für alle, betonen die beteiligten Netzbetreiber.

Physisch handelt es sich bei der Einspeisesteckdose um einen Transformator mit einer Maximalleistung von 80 MVA, den die LVN eigens für das Pilotprojekt auf eigene Kosten neu errichtet hat. Für diesen Transformator hat die LVN das bestehende Umspannwerk Balzhausen erweitert. Über das Umspannwerk sind das Mittelspannungsnetz aus dem Gebiet rund um Balzhausen sowie regionale Einspeiseanlagen an das Hochspannungsnetz angebunden. In dem Netzgebiet bietet das Hochspannungsnetz ausreichende Kapazitäten zur Aufnahme der Erzeugung aus erneuerbaren Energien.

Große Resonanz auf Ausschreibung

Die Kapazität der Einspeisesteckdose hat die LVN im Januar 2025 ausgeschrieben. Besonders innovative Anlagenkonzepte wurden dabei in einer sogenannten Early-Bird-Phase gesondert berücksichtigt.  Bei der Einspeisesteckdose der LVN sind dies etwa drei netzneutrale Batteriespeicher mit einer Gesamtkapazität von 61 MW – sie fahren ihren Betrieb so, dass sie die vorhandenen Netzkapazitäten bei Einspeisespitzen aus PV- oder Windanlagen nicht zusätzlich beanspruchen.

Die Ausschreibung der Einspeisesteckdose bei der LVN traf auf enorme Resonanz: Innerhalb von vier Wochen gingen 20 Anfragen für insgesamt 445 MW Leistung ein – deutlich mehr als am Transformator der Einspeisesteckdose mit einer Leistung von 80 MVA möglich sind. Schließlich hat die LVN sieben Projekten mit einer Gesamtleistung von 126 MW anhand vorab veröffentlichter Kriterien zugesagt: Drei Batteriespeicher, drei PV-Parks sowie eine Windkraftanlage.

np-Redaktion

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