Die Arge FNB Ost fordert die Politik auf, die gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen zu prüfen und anzupassen (Bildquelle: Avacon)
Der Ausbau erfolgt dabei nach dem sogenannten "Netz-Optimierung vor Verstärkung vor Ausbau" (NOVA)-Prinzip: Zunächst wird geprüft, ob Kapazitätserhöhungen bei bestehenden Leitungen möglich sind, etwa durch den Austausch der Leiterseile. Erst dann werden umfassendere Ertüchtigungen der Umspannwerke und Leitungen vorgenommen sowie Neubauten geplant.
Die Arge FNB Ost geht davon aus, dass die Verteilnetzbetreiber ihre Netzausbaupläne in den nächsten Jahren stetig weiterentwickeln werden. So kann etwa die regionale Ausgestaltung der kommunalen Wärmeplanung voraussichtlich erst ab 2026 in die Netzausbaupläne einfließen.
Schon heute stammen nahezu hundert Prozent der installierten Erzeugungsleistung in den Netzen der Arge FNB Ost aus erneuerbaren Energiequellen. Aktuell werden digitale Lösungen für einen intelligenten Netzbetrieb vorangetrieben, Prozesse gestrafft, mehr Fachkräfte eingestellt und qualifiziert, weitere Dienstleister unter Vertrag genommen und Beschaffungsstrategien angepasst. Die Unternehmen sind dabei konfrontiert mit mangelnden Ressourcen, demografischem Wandel und langwierigen Genehmigungsprozessen. Diese Rahmenbedingungen beeinflussen das Tempo des Netzausbaus.
Appell an die Politik
Deshalb appelliert die Arge FNB OST auch an die Politik, konsistente Vorgaben und Rahmenbedingungen zu schaffen und die gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen zu prüfen und anzupassen. Im Interesse der Menschen und des Wirtschaftsstandortes Ostdeutschland sollte ein sicherer, kostengünstiger und klimafreundlicher Energiemix aus Strom und grünen Molekülen genutzt werden. Die Maßnahmenplanung müsse auch in der Mittelspannung vereinfacht werden.
Zudem seien regionale Speicherlösungen in erheblichem Umfang erforderlich, um den Zuwachs der Erzeugung zumindest teilweise aufzufangen, bis das Hoch- und Höchstspannungsnetz ausreichend ausgebaut ist. Im Sinne der Effizienz von Netzplanung und Netzausbau müsse auch der weitere Zubau großer PV-Freiflächenanlagen in der Planungsregion Ost besser gesteuert werden.