Eine Win-Win-Situation

Bild 4 zum Thema: Grundzüge Beleuchtungskonzept Sternenstadt Fulda

Bild 4. Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, Stadtverordnetenvorsteherin Margarete Hartmann, Dr. Andreas Hänel, als Vertreter der IDA, die hessische Umweltministerin Priska Hinz, Stadtbaurat Daniel Schreiner, Sabine Frank, Koordinatorin des Sternenpark Rhön, und Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Fulda (v. l.) (Bild: Stadt Fulda)

Nach strenger Prüfung erkannte die IDA die von der Stadt Fulda in Abstimmung mit der RhönEnergie-Fulda-Gruppe vorgelegten Planungen und Lösungen an. Am 30. März 2019 überreichte dann Dr. Andreas Hänel als Vertreter der IDA dem Oberbürgermeister der Stadt Fulda, Dr. Heiko Wingenfeld, in Anwesenheit der hessischen Umweltministerin Priska Hinz die offizielle Plakette (Bild 4).

Dr. John Barentine, Director of Public Policy der IDA, brachte die Einschätzung seiner Organisation etwas später bei einem Besuch in der Region so auf den Punkt: »In unserem weltweiten Programm gibt es nirgendwo sonst eine vergleichbare Beziehung zwischen einem ländlichen Schutzgebiet und einer Stadt wie zwischen Fulda und der Rhön. Bereits während des Aufnahmeverfahrens für den Sternenpark im Jahr 2013 hatten wir gesagt, dass es wegen der unmittelbaren Nähe von Fulda zum Unesco-Biosphärenreservat Rhön wünschenswert wäre, wenn auch Fulda verstärkte Anstrengungen unternehmen würde, um die Auswirkungen der Lichtverschmutzung zu reduzieren. Deshalb waren wir hoch erfreut, als Fulda im Frühjahr 2019 den Status als Sternenstadt errang. Denn das ist nicht nur gut für die Stadt selbst, sondern langfristig betrachtet auch für die Rhön. Insofern bringt dieses Zusammenspiel tatsächlich Synergie-Effekte, die es nicht gäbe, wenn beide Gebiete voneinander entfernt auf sich gestellt wären. Dieser Fulda-Effekt wird zu einem höheren Standard des Nachtschutzes in der Gesamtregion führen.«

Dr. John Barentine, IDA, zur zentralen Rolle des regionalen Energie­versorgers bei ­Planung und Umsetzung der Maßnahmen
»Die RhönEnergie Fulda ist für uns ein wichtiger Partner bei der Umsetzung unserer Ziele in Deutschland. Kluge und weitsichtige Geschäftsführer von Energieversorgern wie Martin Heun, Geschäftsführer der RhönEnergie Fulda, haben erkannt, dass der Schutz der Nacht als positiv besetztes Thema zur Firmenphilosophie passt. Auf den ersten Blick mag es paradox erscheinen, dass eine Reduzierung des Lichteinsatzes in der Nacht für einen Stromversorger gut sein könne. Aber es ist so. Der Einsatz für eine nachtgerechte Beleuchtung macht den Energieversorger in den Augen seiner Kunden sympathisch, weil er sich ›als guter Nachbar‹ für ein Ziel einsetzt, das für eine breite Öffentlichkeit erstrebenswert ist.« (Bild der Übergabe)

Seither verging keine Woche, ohne dass eine Zeitung bzw. ein Radio- oder Fernsehsender bis hin zu den ARD-Tagesthemen über die Sternenstadt berichteten. Damit erweist sich die Auszeichnung als außerordentlich imageträchtig. In ähnlicher Weise profitiert auch die Rhön von der Auszeichnung als Sternenpark. Nicht wenige Besucher kommen eigens deshalb, und die Anfrage nach Sternenführungen übersteigt bereits bei Weitem das Angebot. So hat das Fuldaer Modell nur Gewinner: Wärmeres und besser gelenktes Licht bedeuten geringe Beeinträchtigungen der Schlafqualität, weniger Beeinträchtigungen der Tiere (besonders Insekten und Vögel) und einen freieren Blick auf den Nachthimmel. Gleichzeitig sinken für die Kommune die Kosten für die Beleuchtung und aufgrund des niedrigeren Energiebedarfs der Ausstoß an CO2. Kein Wunder also, dass sich inzwischen weitere Kommunen mit dem Thema beschäftigen. Das Fuldaer Modell zieht Kreise.

Matthias Hahner, technischer Geschäftsführer, OsthessenNetz GmbH, Fulda; Dr. Mathias R. Schmidt, freier PR-Berater und Redakteur u. a. für die RhönEnergie Fulda GmbH, Fulda

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np-Redaktion
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