Meinung: Systemgestaltung für die Energiewende

Kohleausstieg, Klimaschutz und Netzausbau – der Energiesektor steht vor gewaltigen Herausforderungen. Veränderungen bieten Chancen. Chancen zu handeln, dass wieder stärker auf das Gesamtsystem ausgerichtet wird und auf ein integriertes Energiesystem. Digitalisierung ist das wichtigste Werkzeug, zur effizienten Nutzung der Bestandsnetze. Gleichzeitig fördert Digitalisierung das stärkere Zusammenwachsen, fordert aber auch die Akteure, sich untereinander stärker abzustimmen. Das macht gemeinsame Zielsetzung und übergreifendes Management notwendig.

Wo die Branche gemeinsam aktiv ist und das System erfolgreich umbaut, wo noch Lücken sind und welche Lösungen es gibt – das zeigt der FNN-Kongress Netze 2019 vom 4. bis 5. Dezember in Nürnberg. Im Fokus ist dabei die »Systemgestaltung für die Energiewende«. Vertreter aus Politik und Wirtschaft werden eine Standortbestimmung vornehmen. Klar ist, dass Flexibilität ins System geholt werden muss, daher wird es um die Leitlinien für die sichere Steuerung von Anlagen gehen.

Ordnungsrahmen, Geschäftsprozesse und das technische System aus Netz und Anlagen müssen mit Blick auf das Gesamtsystem weiterentwickelt werden. Es müssen gemeinsam Ziele gesteckt, Lösungen definiert und umgesetzt werden. Die Referenten im Plenum und in fünf Foren geben Orientierung und diskutieren mit über 500 Experten an zwei Tagen Entwicklungen, Handlungsbedarf und Prioritäten und tauschen Praxiserfahrungen aus. Welche Lösungen sich bei unseren europäischen Nachbarn etabliert haben und welche Sicht sie auf das künftige Energiesystem haben, darüber sprechen auch irische und rumänische Experten. Start-ups präsentieren zum einen in der Ausstellung ihre cleveren Lösungen. Zum anderen zeigen sie beim FNN-InnovationHub, unserem Start-up-Wettbewerb, wie sie den Systemzustand transparenter machen wollen.

Dipl.-Ing. Heike Kerber, Geschäftsführerin Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (VDE|FNN), Berlin

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np-Redaktion