Tennet nun auch den Zuschlag für die Kabelproduktion und -verlegung für BorWin6 erteilt. Auftragnehmer für See-, Watt und Landkabel wird Nexans.

Mit dem innovativen 66-kV-Anschluss werden die Windparks direkt mit der Offshore-Plattform von Tennet verbunden. Umspannstationen in den Offshore-Windparks sind dadurch nicht mehr notwendig (Bild: Tennet)

Die wesentlichen Aufträge für den Bau der Netzanbindung BorWin6 sind damit vergeben. Denn bereits im Februar hatte Tennet die Konverterstationen auf See und an Land beauftragt.

"Mit Nexans verbindet uns eine lange und vertrauensvolle Partnerschaft, die uns zugleich Verlässlichkeit und Qualität garantiert", sagte Tim Meyerjürgens, COO von Tennet. BorWin6 ist das letzte Netzanbindungsprojekt in der deutschen Nordsee, das von Tennet vor dem technologischen Sprung auf 2 GW und 525-kV-Kabel realisiert wird. 

Im Projekt kommen verschiedene Gleichstromkabel mit 320 kV zum Einsatz. Unter anderem werden für die Verlegung auf See einschl. Reservekabel rd. 400 km Kabel mit Kupferleiter produziert, die einen Durchmesser von bis zu etwa 14 cm aufweisen. Sie sind je Meter etwa 47 kg schwer. An Land wird u.a. auch auf Kabel mit einem Aluminiumleiter zurückgegriffen, die bei einem Durchmesser von 12,5 cm immerhin 16 kg je Meter wiegen. In Abschnitten von etwa 1.400 m werden diese dann durch Muffen miteinander verbunden. Der Start der Verlegearbeiten ist für 2025 vorgesehen.

Verlegt werden für die Netzanbindung jeweils zwei Kabelstränge, ein Plus- und ein Minuspol sowie zusätzlich ein Lichtwellenleiter, der später für die Steuerung der Anlage wichtig ist.

Die Windenergieanlagen werden direkt über innovative 66-kV-Drehstromkabel mit der Offshore-Plattform BorWin kappa verbunden. Dadurch fallen die bislang in jedem Windpark notwendigen Umspannstationen und die bisher verwendeten 155-kV-Drehstromkabel zur Verbindung mit der Offshore-Plattform von Tennet weg. 

Mittels des in Summe 235 km langen Höchstspannungsgleichstromkabels überträgt Tennet den Strom nach der Umwandlung mit verlustarmer Gleichstromtechnologie zur Konverterstation Büttel (Schleswig-Holstein) an Land. Hier wird der Gleichstrom wieder in Drehstrom umgewandelt und ins Höchstspannungsnetz eingespeist. 

Daten und Fakten zu BorWin6 

BorWin6 wird mit einer Kapazität von 980 MW vor der Küste Borkums realisiert. Mit 190 km Seekabel wird es die bis dato längste Seekabelstrecke sein. An Land wird das Kabel parallel zu den bestehenden Trassen der Anbindungen HelWin1+2 sowie SylWin1 verlegt, deren landseitigen Konverter ebenfalls in Büttel stehen.

  • 235 km lange Verbindung in Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik (HGÜ) mit einer maximalen Übertragungsleistung von 980 MW
  • 45 km Landkabel, 190 km Seekabel 
  • Netzverknüpfungspunkt: Büttel (Schleswig-Holstein)
  • geplante Inbetriebnahme 2027
np-Redaktion

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