Projekt „Integrierte Netzplanung NRW“ abgeschlossen

Strom- und Gasnetzbetreiber sowie die NRW-Wirtschafts- und Energieministerin, Mona Neubaur, bei der Präsentation der Ergebnisse des Projekts „Integrierte Netzplanung NRW“ (Bild: MWIKE NRW/M. Hermenau)

Klimaneutralität bis 2045 ist politischer Konsens. Das Klimaschutzgesetz verpflichtet Deutschland, bis dahin CO2-neutral zu sein. Dazu braucht es einen kompletten Umbau des Energiesystems. Um den so effizient wie möglich zu schaffen, müssen die Sektoren Strom, Gas, Wärme und Wasserstoff gemeinsam betrachtet werden. Aktuell wird der Bedarf für Gasfernleitungsnetze und Stromübertragungsnetze in getrennten Prozessen nach unterschiedlichen Vorgaben ermittelt.

Ein etablierter Prozess zur Ermittlung des Bedarfs für eine Wasserstoffinfrastruktur besteht bisher nicht. Ziel des nun abgeschlossenen Projekts „Integrierte Netzplanung NRW“ ist es, die unterschiedlichen Energieinfrastrukturen systemübergreifend zu betrachten.

"Wir müssen bereits heute die Energieinfrastruktur für das Energiesystem von morgen planen. Die "Integrierte Netzplanung NRW" ist eine Richtschnur für den Transformationsprozess hin zur Klimaneutralität – gerade in Nordrhein-Westfalen", sagt NRW-Wirtschafts- und Energieministerin Mona Neubaur.

Gemeinsamer Szenariorahmen

Dr. Hendrik Neumann, Technischer Geschäftsführer bei Amprion, betont: "Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, müssen die Sektoren Strom, Gas und Wasserstoff miteinander verzahnt werden. Das Ziel muss sein, in einem gemeinsamen Szenariorahmen die Leitplanken für die nachfolgenden Netzplanungsprozesse zu setzen. Die Integration der entstehenden Wasserstoffinfrastruktur mit Elektrolyseuren muss dabei von Anfang an sowohl an den Erfordernissen der Industrie als auch des Stromnetzes ausgerichtet werden."

"Integrierte Netzplanung NRW" ist ein gemeinsames Projekt der Gasfernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe und Thyssengas sowie des Übertragungsnetzbetreibers Amprion und des Verteilnetzbetreibers Westnetz und dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Das Projekt wurde durch das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität Köln (EWI), das Forschungszentrum Jülich und das Institut für Elektrische Anlagen und Netze, Digitalisierung und Energiewirtschaft (IAEW) der RWTH Aachen wissenschaftlich begleitet.

Vorarbeit für Prozesse auf Bundesebene

Das Projekt hat das Ziel die erstmalige Erprobung einer systemübergreifenden Betrachtung der unterschiedlichen Energieinfrastrukturen für das einwohner- und industriestärkste Bundesland. Die Erkenntnisse aus dem Prozess zur „Integrierten Netzplanung NRW“ sollen auch als Vorarbeit für entsprechende Prozesse auf Bundesebene, beispielsweise die nach der DENA-Netzstudie-III vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgenommenen Arbeiten für eine Systementwicklungsstrategie, dienen.

np-Redaktion

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