SuedLink: Tennet hat den Planfeststellungsantrag für den 37 km langen Erdkabelabschnitt A4 im Landkreis Rotenburg (Wümme) eingereicht.

SuedLink soll sich ab 2023 von einem Planungs- zu einem Bauprojekt wandeln. Im Bild die Arbeiten zur Erdkabelverlegung im Projekt NordLink (Bild: Tennet)

Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat der Bundesnetzagentur (BNetzA) den Antrag auf Planfeststellungsbeschluss nach § 21 Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) für den SuedLink-Planungsabschnitt A4 übergeben. Die BNetzA organisiert nun das Genehmigungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung. Nach dessen Abschluss darf SuedLink im nördlichen Landkreis Rotenburg (Wümme) gebaut werden. Nach den gesetzlichen Fristen ist Mitte 2024 mit Baugenehmigung und -beginn zu rechnen.

Diese Einreichung ist der Auftakt für die Antragstellung aller weiteren Erdkabelstrecken im Jahr 2023. SuedLink ist in insgesamt 15 Planfeststellungsabschnitte unterteilt. Für drei Abschnitte –  den SuedLink-Verlauf in einem neuen Tunnel unterhalb der Elbe, den Verlauf in einem Salzbergwerk bei Heilbronn und für einen kurzen Freileitungsabschnitt in Bayern – laufen die abschließenden Planfeststellungsverfahren bereits seit Jahresmitte 2022.

"SuedLink hat 2022 deutlich an Fahrt aufgenommen und wird sich ab 2023 von einem Planungs- zu einem Bauprojekt wandeln", sagte Tim Meyerjürgens, COO von Tennet. "Angesichts der aktuellen Energiekrise setzen wir alles daran, dass 2028 der erste Strom bei SuedLink fließen kann. Dazu ist es geboten, dass alle an einem Strang ziehen. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und arbeiten weiter mit Hochdruck an den nächsten entscheidenden Schritten im SuedLink-Projekt."

Mehr als 1300 Hinweise aus der Bevölkerung

Die Planfeststellungsunterlagen beschreiben den genauen Leitungsverlauf, Bauweisen und benötigte Grundstücke. Zudem wägen sie die Interessen der so genannten Schutzgüter wie Mensch, Umwelt und Boden gegeneinander ab. Der beantragte SuedLink-Verlauf wurde gemeinsam mit Eigentümern sowie lokaler Öffentlichkeit geplant und optimiert. Mehr als 1300 Hinweise aus der Bevölkerung wurden berücksichtigt. Der Abschnitt beginnt an der Landkreisgrenze zu Stade und endet bei Scheeßel. SuedLink berührt dabei die Gemeinden Farven, Anderlingen, Heeslingen, Elsdorf, Hamersen, Helvesiek und Scheeßel.

Darüber hinaus ist in Zeven (ebenfalls Landkreis Rotenburg/Wümme) die Fläche für das örtliche Kabelzwischenlager bereits fertiggestellt. Im ersten Quartal 2023 sollen die ersten Kabellieferungen eintreffen. Die beiden europäischen Kabelhersteller NKT und Prysmian haben schon mit ihrer Produktion begonnen.

Die Bundesnetzagentur ist für die nächsten Schritte im Genehmigungsverfahren verantwortlich. Sie wird die Pläne voraussichtlich im ersten Quartal 2023 unter www.netzausbau.de veröffentlichen und unter anderem die berührten Gemeinden anhören. Dieser Verfahrensschritt ermöglicht es, zu den Plänen offiziell Stellung zu nehmen und in einem Erörterungstermin zu diskutieren. Die BNetzA wird dann die Argumente gegeneinander abwägen und den Planfeststellungsbeschluss erlassen.

np-Redaktion

Ähnliche Beiträge