Die Übertragungsnetzbetreiber Tennet und TransnetBW begrüßen den Abschluss der Bundesfachplanung für die Windstromleitung SuedLink.

Karte des 700 km langen Verlaufs von SuedLink (Bild: TransnetBW)

"Wir treiben SuedLink als eines der zentralen Projekte für das Gelingen der Energiewende weiter voran", erklärte Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung der TransnetBW. "In der abgeschlossenen Bundesfachplanung haben wir immer den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern, der Politik und den Verbänden gesucht. Dabei haben wir über 19.000 Hinweise bekommen, die wir alle beantwortet und in unsere Planungen aufgenommen haben. Und wir werden auch in Zukunft frühzeitig und transparent informieren", bekräftigte Götz.

"Mit der heutigen Entscheidung der Bundesnetzagentur auch für den Abschnitt B der geplanten Windstromleitung SuedLink steht jetzt ein durchgängiger, 1.000 m breiter Korridor für den Verlauf der Erdkabel von Schleswig-Holstein nach Bayern und Baden-Württemberg verbindlich fest. Damit haben wir einen großen Meilenstein für SuedLink erreicht: den Abschluss der Bundesfachplanung", sagte Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens. "Im nächsten Schritt erarbeiten wir die Anträge auf Planfeststellung, um den grundstücksgenauen Leitungsverlauf innerhalb des Korridors zu suchen", so Meyerjürgens.

Große Schritte in Richtung Umsetzung

Von März 2017 bis März 2021 hatten Tennet und TransnetBW ein 2.300 km langes Netz an möglichen Erdkabel-Korridoren in sechs Bundesländern und 39 Landkreisen gleichberechtigt detailliert untersucht. In über 200 Informationsveranstaltungen wurde mit den Menschen vor Ort diskutiert, 106 Tierarten genauer unter die Lupe genommen. Die für die Bundesfachplanung erarbeiteten Anträge umfassten insgesamt 6.000 USB-Sticks und 12.000 Ordner mit mehr als einer Million DIN-A4-Seiten.

Parallel zum Genehmigungsverfahren haben Tennet und TransnetBW in den zurückliegenden Wochen und Monaten vieles auf den Weg gebracht. So übernehmen derzeit entlang der geplanten Strecke regionale Planungsbüros die Detailplanung. Es finden erste Baugrunduntersuchungen statt – stets in enger Abstimmung mit den Städten und Gemeinden, Eigentümern sowie Pächtern. Und am Netzverknüpfungspunkt Großgartach in Leingarten wird das Baugelände für den südlichsten SuedLink-Konverter vorbereitet.

Um die Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Natur vor, während und nach dem Bau von SuedLink so gering wie möglich zu halten, bildet der Bodenschutz einen Schwerpunkt. So untersuchen Tennet und TransnetBW den Einfluss von Erdkabeln auf Böden und landwirtschaftliche Kulturpflanzen, um bodenschonende Bauweisen zu entwickeln. Mit wissenschaftlicher Begleitung werden dazu an mehreren Standorten in Nord- und Süddeutschland Versuchsfelder über vier Jahre in landwirtschaftliche Praxisflächen eingebunden und von den Bewirtschaftern der Fläche in der üblichen Fruchtfolge mit bearbeitet. Weit über SuedLink hinaus können die Felduntersuchungen außerdem grundlegende Fragestellungen bei der Erdverkabelung von Stromleitungen bieten.

Daneben werden im Laufe des Jahres weitere Kartierungen von Flora und Fauna sowie archäologische Untersuchungen vorgenommen, um besonders schützenswerte Tier- und Pflanzenarten sowie Flächen mit kulturellem Erbe zu finden.

np-Redaktion

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