Nach dreijähriger Bauzeit wurde am 27. Mai die 623 km lange Gleichstromautobahn NordLink offiziell in Betrieb genommen.

Konverterstation NordLink in Wilster/Schleswig-Holstein im Mai 2021. Vorne die Schaltanlage und die Transformatoren, hinten die Konverterhallen (Bild: Tennet)

Mit NordLink werden der norwegische und deutsche Strommarkt erstmalig direkt miteinander verbunden. Norwegen ist damit nicht nur – wie seit langem – im Gas- und Ölbereich, sondern nun auch im Strombereich ein wichtiger, verlässlicher Partner für Deutschland. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: "NordLink ist ein deutsch-norwegisches Gemeinschaftsprojekt und Musterbeispiel für gelungenen Netzausbau. Die Leitung wird die gute bilaterale Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern weiter stärken und die europäische Strommarktintegration einen wichtigen Schritt voranbringen."

Der Energieaustausch über NordLink wird lt. Bundeswirtschaftsministerium die Versorgungssicherheit sowohl für das deutsche als auch das norwegische Stromnetz erhöhen sowie vor allem den Austausch von Strom aus erneuerbaren Energien – Wasserkraft aus norwegischen Pumpspeicherkraftwerken einerseits und Windenergie aus Deutschland andererseits – zwischen beiden Ländern ermöglichen und damit auch zum Ausgleich von fluktuierender Stromerzeugung beitragen. NordLink leiste damit auch einen wichtigen Beitrag zur Senkung von CO2-Emissionen sowie zum Erreichen der europäischen Klimaschutzziele.

NordLink wurde von einem Konsortium realisiert, an dem die Übertragungsnetzbetreiber Statnett und Tennet sowie die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beteiligt sind. Das technisch anspruchsvolle Projekt konnte aufgrund der vertrauensvollen Zusammenarbeit aller Beteiligten innerhalb der erwarteten Planungszeit realisiert werden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat das Projekt aktiv begleitet.

Hintergrund

Für die HGÜ-Technologie in den Konverterstationen in Norwegen und Deutschland, die einen effizienten Stromaustausch zwischen den Ländern für die nächsten 40 Jahre sicherstellt, war Hitachi ABB Power Grids  verantwortlich. Nexans und NKT haben die See- und Erdkabel für das Projekt produziert und geliefert.

Das NordLink-Projekt wurde von einem Konsortium realisiert, an dem zu jeweils 50 % der norwegische Übertragungsnetzbetreiber Statnett sowie die DC Nordseekabel GmbH & Co.KG beteiligt sind. An DC Nordseekabel halten der Übertragungsnetzbetreiber Tennet und die KfW jeweils 50 % der Geschäftsanteile. DC Nordseekabel verantwortete Bau und Genehmigungen auf deutscher Seite. Weitere Infos unter: www.nordlink.eu.  

Daten und Fakten

  • 623 km lange Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ)
  • 1.400 MW Kapazität mit ± 525 kV
  •  Offshore: 516 km Seekabel
  • Onshore: 54 km Erdkabel (Büsum – Wilster/Schleswig-Holstein) sowie 53 km Freileitung (Vollesfjord – Tonstad/N)
  • Netzverknüpfungspunkte: Umspannwerke Wilster West (D) sowie Tonstad (N)

 

np-Redaktion

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