
Die Projektpartner bei der symbolischen Vertragsunterzeichnung (Bildquelle: Tennet)
Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet und Fluence Energy besiegelten am Fluence Entwicklungsstandort in Erlangen mit einer symbolischen Vertragsunterzeichnung ihre Zusammenarbeit für zwei Netzbooster. Für die Netzbooster kommt Fluence Ultrastack zum Einsatz, ein Energiespeicherprodukt, das für die hohen Verfügbarkeitsanforderungen kritischer Netzinfrastruktur ausgelegt ist. Tennet integriert die beiden Netzbooster an zwei strategisch günstig gelegenen Netzknotenpunkten in das Übertragungsnetz: Audorf Süd in Schleswig-Holstein und Ottenhofen in Bayern.
Die Batteriespeichersysteme werden laut der beiden Unternehmen die Systemkosten für die Verbraucher senken, indem sie bisher notwendige Netzeingriffe minimieren und den Bedarf an Netzausbaumaßnahmen verringern. Mit den Netzboostern lässt sich mehr Strom aus erneuerbaren Energien integrieren, da das bestehende Netz mit einer höheren Übertragungskapazität ausgelastet werden kann.
Geplanter Einsatz im Jahr 2025
Die Projekte in den Umspannwerken Audorf Süd und Ottenhofen sind bereits in der konkreten Umsetzung. Man stehe laut Tennet mit den Genehmigungsbehörden in engem Austausch und habe die Grundstücke frühzeitig gesichert. "Wichtig ist jetzt, dass wir die Genehmigungsverfahren mit den zuständigen Behörden unbürokratisch und schnell abschließen, damit die Netzbooster wie geplant in 2025 zur Netzstabilität beitragen", sagt Tim Meyerjürgens, COO von Tennet.
Netzbooster sind seit 2019 im Netzentwicklungsplan Strom vorgesehene Pilotprojekte. Zunächst wird das Konzept in kleinem Maßstab mit zwei 100 MW/100 MWh Energiespeichern in den Umspannwerken Audorf Süd und Ottenhofen erprobt. Im aktuellen zweiten Entwurf des Netzentwicklungsplan 2037/2045 gehen die Übertragungsnetzbetreiber im Szenario C2045 von 54,5 GW an großen Batteriespeichersystemen aus.