Badenova baut erste Wasserstoff-Leitung im Süden

Die Wasserstoffleitung wird vorsichtig ins Erdreich abgesenkt (Bildquelle: Badenova)

Bereits im Oktober 2024 wurden zwei zentrale Badenova-Projekte – H2@Hochrhein und RHYn Interco – in das Wasserstoffkernnetz der Bundesrepublik aufgenommen. Der aktuelle Baustart markiert nun die Umsetzung eines ersten Abschnitts der geplanten Wasserstoffleitung im Projekt H2@Hochrhein, bei dem eine rund 58 km lange Neubauleitung zwischen Grenzach-Wyhlen und Waldshut-Tiengen entsteht. Die Leitung soll künftig insbesondere die energieintensive Industrie entlang des Hochrheins mit grünem Wasserstoff versorgen. Dieser kann sowohl aus lokaler Erzeugung als auch überregionaler Einspeisung stammen. Die Inbetriebnahme des Gesamtprojekts ist bis 2030 vorgesehen.

BadenovaNetze übernimmt nach eigenen Angaben bei diesem Vorhaben als einer der wenigen Verteilnetzbetreiber bundesweit eine aktive Rolle im Aufbau des Wasserstoffkernnetzes – und positioniere sich damit auf Augenhöhe mit den Fernleitungsnetzbetreibern. Diese enge Verzahnung von Fern- und Verteilnetzinfrastruktur gilt laut dem Energieversorger als entscheidend für die Entwicklung eines funktionierenden Wasserstoffmarkts.

Die Bauarbeiten starteten bereits im März 2025 mit einer rund 9 km langen Trasse zwischen den Gemeinden Albbruck und Dogern. Ende April wurde der erste Teilabschnitt mit rund 350 m Leitung erfolgreich verlegt. Perspektivisch sind auch grenzüberschreitende Anbindungen geplant: Eine Machbarkeitsvorstudie gemeinsam mit den Industriellen Werken Basel (IWB) untersucht aktuell mögliche Rheinquerungen und Netzanbindungen in die Schweiz.

Der Energieversorger sieht sich nicht nur als Leitungsbauer, sondern auch als aktiver Partner beim Aufbau eines funktionierenden Wasserstoffmarktes. In Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen wie Evonik, RWE und Bosch engagiert man sich am Hochrhein in einer gemeinsamen Wasserstoffinitiative.

SW&W-Redaktion

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