HyBit: Großprojekt zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion geht voran

Die Grundsteinlegung fand im Beisein von Vertretern der Politik und den beteiligten Projektpartnern statt Bildquelle: swb

HyBit steht für Hydrogen for Bremens industrial transformation und soll den Einstieg in die Dekarbonisierung der Stahlproduktion in Bremen markieren. Ziel von HyBit ist es, am swb-Kraftwerksstandort Bremen-Mittelsbüren mittels Elektrolyse grünen Wasserstoff herzustellen.

Genutzt wird dieser hauptsächlich für die Roheisenerzeugung und die Verarbeitung im Stahlwerk von ArcelorMittal. Zudem kann ein Teil des produzierten Wasserstoffs flexibel per LKW an weitere Einsatzorte, wie Wasserstofftankstellen, transportiert werden.

1500 t Wasserstoff pro Jahr

Die 10-MW-Anlage soll Mitte 2024 in Betrieb gehen und wird dann zunächst rund 1500 t Wasserstoff pro Jahr produzieren. Die Produktionsmengen werden in Zukunft stufenweise erhöht. Dadurch werden rund 11000 t COeingespart. Das HyBit-Projekt umfasst ein Investitionsvolumen von rund 20 Mio. Euro. Zehn Mio. davon sind eine Förderung des Landes Bremen. Der Auftrag zum Bau des Elektrolyseurs wurde im Juli 2022 an die Apex Group, ein Rostocker Wasserstoffsystemintegrator, vergeben.

Wasserstoff in der Region etablieren

swb-Vorstand Dr. Karsten Schneiker freut sich über den wichtigen Schritt in Richtung einer CO2-freien Stahlproduktion in Bremen: "Während viele andere Projekte in Deutschland noch planen oder auf Genehmigungen warten, wird in Bremen gebaut. Gemeinsam arbeiten wir im Projekt HyBit mit Hochdruck daran, Wasserstoff als einen weiteren Energieträger in dieser Region zu etablieren."

Für den EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler ist die Realisierung der Energiewende ohne Wasserstoff nicht möglich:"„Indem wir die schwankenden erneuerbaren Energien in Wasserstoff umwandeln, können wir grüne Energie bedarfsgerecht bereitstellen. Dieses Gemeinschaftsprojekt legt den Grundstein für eine starke und zukunftsorientiere Wasserstoffwirtschaft im Nordwesten."

Nach Einschätzung von Reiner Blaschek, Vorsitzender der Geschäftsführung von ArcelorMittal Bremen geht es in erster Linie darum, Erfahrungen zu sammeln, sowohl auf der Erzeuger-, als auch auf der Anwenderseite: "Wir werden den Wasserstoff in verschiedenen Stufen der Stahlproduktion einsetzen und testen", kündigt er an. "Das Projekt hat zukünftig ein deutliches Emissions-Einsparpotenzial, und es stellt einen signifikanten Meilenstein auf dem Weg zu einer vollständig dekarbonisierten Stahlindustrie in Bremen und die Herstellung einer Sektorenkopplung zwischen Industrie und Verkehr dar", so Blaschek.

SW&W-Redaktion

Ähnliche Beiträge