
Das Energiemanagementsystem steuert die Brennstoffzellen flexibel, indem es nur die erforderliche Anzahl an Zellen einschaltet, um den Strombedarf in Kombination mit der PV-Anlage zu decken (Bildquelle: Panasonic)
Der Standort in Ottobrunn beherbergt ein Kundenerlebniszentrum, ein Labor und ein Büro. Damit ist es das erste Gebäude dieser Art, das einen derartigen Anwendungsfall testet, und der dritte Standort weltweit von Panasonic (nach Kusatsu in Japan und Cardiff in Wales), an dem eine solche HX-Lösung betrieben wird.
Die fünf Wasserstoff-Brennstoffzellensysteme und die PV-Anlage (170 Module mit ca. 60 kWp Leistung) werden über das firmeneigene Energiemanagementsystem (EMS) von Panasonic gesteuert. Um die Brennstoffzellen mit lokal erzeugtem grünem Wasserstoff zu versorgen, wurde in der Nähe der Brennstoffzellen ein 40-Fuß-Standard-Container mit Wasserstoffspeicherflaschen aufgestellt. Wenn der Wasserstoff aufgebraucht ist, wird der Container durch einen neuen ersetzt. Die Zylinder im Anhänger haben ein Volumen von 30 m3 grünem Wasserstoff, der aus Südbayern und Österreich stammt. Das gesamte Campusgelände ist etwa 20000 m2 groß, während das CXC etwa 6000 m2 misst. Die Anlage mit dem Wasserstoffspeicher und den Brennstoffzellen als Hauptkomponenten ist direkt an das CXC angeschlossen und benötigt lediglich 203 m2 Fläche (ohne die Dachfläche für die PV-Module).
Die fünf PH3 Brennstoffzellensysteme sind die 3. Generation des sogenannten "H2 KIBOU"-Systems, der Brennstoffzelle von Panasonic. Neben einer höheren Leistung im Vergleich zu den Vorgängerversionen PH1 + 2 können bei der neuesten Generation bis zu 250 Module gleichzeitig betrieben werden. Die Leistung ist zudem anpassbar, was den Weg für eine flexible und skalierbare Stromerzeugung ebnet. Das Ziel von Panasonic ist es, eine skalierbare Energielösung für bis zu 1 MW Stromleistung anzubieten.
Das Energiemanagementsystem in Ottobrunn steuert die Brennstoffzellen flexibel, indem es nur die erforderliche Anzahl an Zellen einschaltet, um den Strombedarf in Kombination mit der PV-Anlage zu decken. Um die Laufzeit jedes Brennstoffzellensystems weiter zu optimieren, verteilt das EMS die Betriebszeiten gleichmäßig auf die fünf Module. Dies verlängert die Lebensdauer des Systems und ermöglicht auch geplante Wartungszyklen, da einzelne Systeme für die Dauer der Inspektion einfach abgeschaltet werden können.