Wasserstofftechnologien nachhaltiger gestalten

Das Impulspapier gibt einen Überblick über bestehende Normen zur umweltfreundlichen Gestaltung von Produkten sowie zur Erhöhung von Materialeffizienz (Bildquelle: Screenshot-mn)

Wasserstoff gilt als Schlüsselelement der Energiewende, doch für die neuen Technologien müssen meist kritische Rohstoffe wie Platin oder Iridium abgebaut werden. Dabei werden große Mengen an Treibhausgasen freigesetzt. Das Konzept der Circular Economy nutzt Materialien, die sich bereits im Wertschöpfungskreislauf befinden und bietet damit ein großes Potenzial für Einsparungen an Emissionen. Wie beide Themen miteinander verknüpft werden können und wie Normen und Standards dabei unterstützen können, zeigen DIN, DKE und VDI jetzt in dem neuen Impulspapier: Wie kann eine Circular Economy den Einsatz von Wasserstofftechnologien material- und ressourceneffizient gestalten?

Materialeffizienz und umweltgerechte Produktgestaltung

Das Impulspapier gibt einen Überblick über bestehende Normen zur umweltfreundlichen Gestaltung von Produkten (Design4Circularity) und zur Erhöhung von Materialeffizienz, die für Wasserstofftechnologien genutzt und angepasst werden können. Dabei konnten die an der Erstellung beteiligten Experten auf Erkenntnisse aus der Arbeit an zwei Normungsroadmaps zurückgreifen: Die Normungsroadmap Circular Economy wurde Anfang 2023 veröffentlicht, die Normungsroadmap Wasserstofftechnologien wird derzeit erarbeitet. Auch Fachleute der Fraunhofer-Gesellschaft, Universitäten und Hersteller von Brennstoffzellen und Elektrolyseuren haben sich eingebracht.

Werden Strategien der Circular Economy bei der Entwicklung von Wasserstofftechnologien genutzt, können kritische Rohstoffe zu einem möglichst hohen Grad wiederverwertet und durch geschlossene Wertschöpfungskreisläufe eine stabilere Rohstoffversorgung erreicht werden, betonen die Autoren.

Überblick über Forschungsprojekte

Neben bestehenden Normen, die bereits anwendbar sind, gibt das Impulspapier auch einen Überblick über Forschungsprojekte, die neue Ansätze entwickeln und eine Grundlage für zukünftige Normen bilden können. Dazu zählt etwa Clean Hydrogen Partnership mit dem Projekt BEST4Hy, das die Entwicklung neuer Recyclingverfahren für Brennstoffzellen finanziert. Ein anderes Beispiel ist das Projekt ReNaRe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das Teil der Technologieplattform H2Giga ist. Im ReNaRe-Konsortium arbeiten 13 Partner an Recycling- und Verwertungskonzepten, um Stoffkreisläufe kritischer Rohstoffe zu schließen. Dabei zeigt  sich laut der Autoren des Impulspapiers, wie wichtig Normen und Standards sind, um Prinzipien der Circular Economy umzusetzen. Sie würden die Kompatibilität der einzelnen Produkte und Komponenten ermöglichen und Methoden bereitstellen, mit denen die Sicherheit und Funktionalität gebrauchter Teile geprüft werden kann.

SW&W-Redaktion

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