KEI-Leiter Jakob Flechtner präsentiert zusammen mit Prof. Dr. Christian Wuppermann, Dr. Beate Baron, Anna Malakhova-Lehe, Dr. Tobias Fleiter und Felix Kaiser (v.l.n.r.) die Studie „Flexibilisierung elektrifizierter Industrieprozesse" an der RWTH Aachen

KEI-Leiter Jakob Flechtner präsentiert zusammen mit Prof. Dr. Christian Wuppermann, Dr. Beate Baron, Anna Malakhova-Lehe, Dr. Tobias Fleiter und Felix Kaiser (v.l.n.r.) die Studie „Flexibilisierung elektrifizierter Industrieprozesse" an der RWTH Aachen (Quelle: KEI | Toni Kretschmer)

Im Auftrag des KEI haben das Fraunhofer ISI und die RWTH Aachen die damit verbundenen Herausforderungen aus der Unternehmens- und Systemperspektive analysiert und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Die Studie untersucht erstmals praxisnah die technischen, wirtschaftlichen und regulatorischen Möglichkeiten sowie Hemmnisse einer künftig stärkeren Flexibilisierung der Energieverwendung im Industriesektor.

Mit Blick auf das gesamte Stromsystem Deutschlands werden die Flexibilitätsoptionen der klimaneutralen Grundstoffwirtschaft qualitativ und quantitativ analysiert. Kombiniert wird dies mit repräsentativen Fallstudien von Unternehmen aus den Branchen Stahl, Aluminium, Glas, Zement und Chemie, die einen gelingenden Übergang zur CO2-freien Produktion demonstrieren – etwa hinsichtlich der Elektrifizierung, Lastverschiebung oder hybriden Anlagenversorgung. Zudem leitet das 200-seitige Papier Empfehlungen für eine stärkere Flexibilisierung von industriellen Prozessen ab.

Jakob Flechtner, Leiter des KEI, sagt anlässlich der Studienveröffentlichung an der RWTH Aachen: „Auf dem Weg zur Dekarbonisierung der energieintensiven Industrie trifft eine stark steigende Nachfrage nach Strom auf eine zunehmend wind- und sonnenabhängige Erzeugung sowie eine nicht beliebig ausbaubare Netzinfrastruktur. Damit erhalten ein räumlich und zeitlich flexibilisiertes Angebot, Speichermöglichkeiten sowie eine angepasste Nachfrage zentrale Bedeutung. Unsere Studienergebnisse bieten Unternehmen der Grundstoffindustrie und des Energiesektors branchenspezifisch Orientierung für die strategische Ausrichtung ihrer Anlagen. Zugleich stellen sie Handlungsempfehlungen für die politischen Entscheidungsträger dar, beispielsweise bei der anstehenden Neugestaltung der Netzentgelte.“

Fokus auf klimaneutralem Energiesystem

Während frühere Untersuchungen sich vor allem auf die Quantifizierung und Bewertung des Potenzials durch eine Flexibilisierung bestehender Produktionsprozesse konzentrierten, richtet die neue KEI-Studie den Blick wesentlich stärker auf das zukünftige klimaneutrale Industrie- und Energiesystem. Dabei stehen die erwartete Elektrifizierung sowie der Umstieg auf Wasserstoff im besonderen Fokus. Methodisch umgesetzt haben die wissenschaftliche Arbeit das Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI sowie das Institut für Industrieofenbau und Wärmetechnik der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen im Auftrag des im brandenburgischen Cottbus ansässigen Kompetenzzentrums.

Die Ergebnisse der Studie „Flexibilisierung elektrifizierter Industrieprozesse" sind vom Forschungsteam an der RWTH Aachen vorgestellt worden. Grußworte sprachen Dr. Beate Baron, Leiterin der Unterabteilung Dekarbonisierung, Klima- und Umweltschutz in der Industrie, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), sowie Prof. Dr. Christian Wuppermann, Institutsleiter, IOB – Institut für Industrieofenbau und Wärmetechnik der RWTH Aachen. Die nächsten Schritte zur Umsetzung der Flexibilitätsmaßnahmen in Deutschland sind abschließend auf einer Podiumsdiskussion erörtert worden. 

Weitere Informationen unter klimaschutz-industrie.de und Download der Studie unter klimaschutz-industrie.de/newsroom/publikationen/studie-flexibilisierung-elektrifizierter-industrieprozesse/.

„et“-Redaktion

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