Software reduziert Aufwand für Planung und Betrieb auf ein Minimum

grüne Energielösungen: Abb.: Digitaler Zwilling der Erzeugungsanlagen und Verbraucher eines Industriebetriebs, der in der opti.node Software zur Wirtschaftlichkeitsberechnung, aber auch zur Automatisierung des Melde- und Berichtswesens dient

Abb.: Digitaler Zwilling der Erzeugungsanlagen und Verbraucher eines Industriebetriebs, der in der opti.node Software zur Wirtschaftlichkeitsberechnung, aber auch zur Automatisierung des Melde- und Berichtswesens dient (Quelle: node.energy)

Abhilfe kann hier der Einsatz von Software leisten, die sowohl technische, wirtschaftliche als auch rechtliche Anforderungen bei der Planung und dem Betrieb eigener, grüner Erzeugungsanlagen systematisch berücksichtigt (siehe Abb.). Genau darauf hat sich das junge Unternehmen node.energy (https://www.node.energy/) aus Frankfurt mit seiner Software opti.node spezialisiert. Die Software ermöglicht es mit wenigen Klicks einen digitalen Zwilling der Erzeugungs- und Verbrauchssituation am Unternehmensstandort anzulegen. Anschließend prüft die Software automatisch, ob Anspruch auf die Nutzung von Privilegierungspotentialen besteht und dadurch die Energiekosten gesenkt werden können.

Daneben kann die Software im Wechselspiel zu allen bestehenden Erzeugern und Verbrauchern sofort die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik- oder KWK-Anlagen bewerten. Ebenso lassen sich zukünftige Verbrauchszenarien z.B. durch den Einsatz von Wärmepumpen oder einer Elektrofahrzeugflotte auf Knopfdruck finanziell bewerten. Dabei wird der gesamte energierechtliche Rahmen berücksichtigt, um das optimale Energiekonzept zu ermitteln, inklusive einer Übersicht der anfallenden CO2-Emissionen, Kosten und gesetzlichen Anforderungen.

Nach der Inbetriebnahme von eigenen Erzeugungsanlagen fallen aufgrund der komplexen energierechtlichen Regulierung in Deutschland zahlreiche Meldepflichten gegenüber verschiedenen Akteuren, wie beispielsweise den Netzbetreibern, dem Hauptzollamt, der BAFA oder der Bundesnetzagentur an, die teilweise erheblichen Verwaltungsaufwand erzeugen. Um in den Genuss von z.B. reduzierten EEG-Umlagen zu kommen, muss revisionssicher nachgewiesen werden, wie viel Strom selbst erzeugt oder an Dritte geliefert wurde.

Auch das Laden von Elektroautos mit selbst erzeugtem, grünem Strom kann schnell zur bürokratischen Mammutaufgabe werden, wenn diese von den Mitarbeitern auch privat genutzt werden, oder Kunden die firmeneigenen Ladesäulen nutzen. Zum Glück kann aber auch hier Software Abhilfe schaffen. So ist es mit dem opti.node Manager möglich, das gesamte energiewirtschaftliche Melde- und Berichtswesen zu automatisieren. Ebenso lassen sich Abrechnungen an Dritte erstellen, so dass sich der gesamte kaufmännische Verwaltungsaufwand dank geschickter Digitalisierungslösungen auf ein Minimum reduzieren lässt.

Contracting

Für Unternehmen, die sich jedoch nur minimal mit der Planung und Umsetzung von Erzeugungsanlagen im Zuge einer grünen Energielösung am Standort beschäftigen möchten, bietet sich die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Dritten an. Ein bewährtes Modell ist das Liefercontracting: Hierbei werden zwar Erzeugungsanlagen vor Ort bei dem Unternehmen errichtet, jedoch übernimmt dies zusammen mit dem Betrieb ein Contracting-Anbieter. Das kann z.B. der lokale Energieversorger sein, welcher dann das Unternehmen mit dem Strom bzw. der Wärme/Kälte aus den Anlagen zu einem vereinbarten Preis versorgt. So wird der ökologische Nutzen ebenfalls direkt am Standort realisiert. Hauptvorteile für das Unternehmen sind hierbei zudem, dass es in der Regel nicht selbst investieren muss und auch keine der oben skizzierten Aufwände für den Betrieb anfallen. Diese liegen in der Regel vollständig beim Contracting-Anbieter.

Allerdings lassen sich in dieser Konstellation die mit eigenen Erzeugungsanlagen verbundenen Kostenvorteile nur bedingt ausnutzen: So entfallen zwar beispielsweise oftmals aufgrund der räumlichen Nähe die Netzentgelte. Da der Strom bzw. die Wärme aber von einem Dritten bezogen werden, müssen jedoch in einigen Konstellationen weiterhin Steuern, Abgaben und Umlagen bezahlt werden. Ferner entsteht durch eine langfristig bindende und komplexe Vertragsgestaltung eine große Abhängigkeit vom Contracting-Anbieter. Dem steht der große Komfort gegenüber, ohne große Aufwände für Planung, Verwaltung und Betrieb die CO2-Emissionen und Energiekosten senken zu können.

Fazit

Zusammenfassend ist festzustellen, dass alle drei in diesem Beitrag skizzierten Optionen für nachhaltige Energielösungen einen deutlichen und sinnvollen Beitrag zur Senkung der energiebedingten CO2-Emissionen von Industrie- und Gewerbeunternehmen leisten können. Werden diese miteinander kombiniert, z.B. eigene Erzeugungsanlagen am Standort in Ergänzung mit einer Reststromlieferung aus einem PPA, sind sogar vollständig klimaneutrale Lösungen möglich.

Maßgebliche Kriterien für die Auswahl einer Lösung aus Unternehmenssicht sind dabei die zu erzielenden CO2-Reduktionen, die Wirtschaftlichkeit sowie der Umsetzungsaufwand. Dabei gilt: Je größer die Bereitschaft ist, sich mit der Planung und dem Betrieb einer grünen Energielösung auseinanderzusetzen, desto höher ist auch der erzielbare ökologische Effekt, sowie die Wirtschaftlichkeit.

Dabei können moderne Softwarelösungen diesen Aufwand bereits heute maßgeblich reduzieren. In jedem Falle sollten, lokale Energieversorger, Energieberater und -dienstleister diese Lösungen im Portfolio haben, um die wachsende Nachfrage aus der Industrie bedienen zu können.

 

 

C. Huder, Chief Marketing Officer, P. Petruschke, Head of Marketing & PR, node.energy GmbH, Frankfurt am Main, christian.huder@node.energy, philipp.petruschke@node.energy

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