INES-Szenarien: Füllstände bei unterschiedlichen Temperaturen

INES-Szenarien: Füllstände bei unterschiedlichen Temperaturen (Quelle: INES 2025)

Die Initiative Energien Speichern e.V. (INES) legt mit dem Januar-Update zu den verbandseigenen Gas-Szenarien nicht nur einen aktualisierten und um den Sommerzeitraum 2025 erweiterten Ausblick auf die Gasversorgung vor, sondern betrachtet darüber hinaus auch den vollständigen Ausfall ukrainischer Gastransite. 
Deutschland ist mit einem Gasspeicherfüllstand in Höhe von 98 % zum 1. November 2024 in den Winter 2024/25 gestartet. Seit dem 4. November 2024 wird kontinuierlich Gas aus den Speichern entnommen, sodass der Füllstand zum Jahreswechsel auf 80 % gesunken ist. Der bisherige Winterverlauf ist durch mittlere Temperaturen geprägt. 

Trotz des nunmehr vollständigen Ausfalls von Gastransporten durch die Ukraine ist keine Gasmangellage mehr im verbleibenden Winter 2024/25 zu erwarten. Die Füllstandsvorgabe in Höhe von 30 % zum 1. Februar 2025 wird in allen Szenarien eingehalten. 

Bei mittleren bis warmen Temperaturen sinken die Gasspeicherfüllstände moderat auf bis zu 48 %. Treten extrem kalte Temperaturen im Restwinter 2025 auf, werden die Gasspeicher bis Mitte März 2025 umfangreich entleert. Der Füllstand könnte dann am Ende des Winters bei 24 % liegen. 

Eine erneut gänzliche Befüllung der Gasspeicher ist trotz des vollständigen Ausfalls ukrainischer Gastransite weiterhin technisch möglich. Trotz des mittleren Temperaturniveaus und der noch hohen Speicherfüllstände verharrt der Sommer-Winter-Spread allerdings im deutlich negativen Bereich. Anreize zur Befüllung der Gasspeicher ergeben sich daraus nicht; ebensowenig Anreize zur Buchung von Speichern. 

INES-Geschäftsführer Sebastian Heinermann kommentiert das vorgelegte Januar-Update wie folgt: „Eine starke Entleerung der Gasspeicher könnte erheblichen Handlungsbedarf zur Wiederbefüllung entsprechend der Füllstandsvorgaben des Gasspeichergesetzes hervorrufen. INES empfiehlt, die Speicherbefüllung frühzeitiger und anteilig durch Ausschreibung von Befüllungsinstrumenten zu erwägen. Dies könnte möglicherweise entstehende hohe Kosten dämpfen, ohne das Kostenrisiko unnötiger Maßnahmen vollständig einzugehen.“ 

Weitere Informationen unter energien-speichern.de .

„et“-Redaktion

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