Seit Jahresbeginn wurden über 120 TWh Gas entnommen – fast die Hälfte der gesamten Speicherkapazität. Im Bild der Erdgasspeicher in Rehden, der größte Erdgasspeicher in Westeuropa

Seit Jahresbeginn wurden über 120 TWh Gas entnommen – fast die Hälfte der gesamten Speicherkapazität. Im Bild der Erdgasspeicher in Rehden, der größte Erdgasspeicher in Westeuropa (Quelle: SEFE Storage)

Mit dem vorgelegten März-Update für die verbandseigenen Gas-Szenarien analysiert die Initiative Energien Speichern e.V. (INES) die starke Speicherentleerung in den Monaten Januar und Februar 2025 im Detail. Deutschland ist mit einem Füllstand in Höhe von rund 80 % in das Jahr 2025 gestartet. Aus den Gasspeichern wurden seitdem über 120 TWh Gas entnommen. Das entspricht fast der Hälfte der deutschen Gasspeicherkapazitäten. Der aktuelle Speicherfüllstand beträgt in Deutschland unter 32 %. 

Die starke Entleerung der Gasspeicher im Januar und Februar ist zum einen auf eine – verglichen mit den letzten zwei Wintern – deutlich größere Versorgungsaufgabe zurückzuführen. Im Januar betrug der Gasverbrauch 3,9 TWh pro Tag im Monatsmittel. Im Februar lag der Monatsmittelwert mit 4,1 TWh pro Tag sogar noch höher. Zum anderen könnten Preissignale zu größeren Ausspeicherungen geführt haben. Derzeit liegen die Gaspreise am Spotmarkt oder für den Sommer 2025 über den Preisen im Winter 2025/26. 

Mit Blick auf den restlichen Winter 2024/25 ist trotz der starken Entleerung der Gasspeicher keine Gasmangellage zu befürchten. Die INES-Gas-Szenarien zeigen, dass kalte Temperaturen im März nicht zu einer Entleerung der Speicher führen. 

Eine erneute vollständige Befüllung der Gasspeicher im Sommer 2025 ist unabhängig vom Temperaturniveau über die Gasinfrastrukturen des europäischen Binnenmarktes technisch möglich. Aufgrund der aktuellen Preissituation – höhere Gaspreise im Sommer als im Winter – besteht derzeit allerdings kein ausreichender marktwirtschaftlicher Anreiz, die Gasspeicher vor dem kommenden Winter erneut zu befüllen. 

INES-Geschäftsführer Sebastian Heinermann kommentiert das vorgelegte März-Update wie folgt: „Aufgrund der aktuellen Preissituation – höhere Sommer- als Winterpreise – können wir nicht davon ausgehen, dass die Speicher rein marktwirtschaftlich die gesetzlichen Füllstandsvorgaben vor dem kommenden Winter erreichen. Wir müssen deshalb zügig eine Antwort auf die Frage finden, wie die Gasspeicher kosteneffizient über den Sommer hinweg befüllt werden können. Die von Trading Hub Europe (THE) vorgeschlagenen ‚Strategischen Befüllungsinstrumente‘ (SBI) sind grundsätzlich dafür geeignet, eine kosteneffiziente Befüllung der Gasspeicher abzusichern, auch wenn im Detail noch Verbesserungsmöglichkeiten bestehen.“

Weitere Informationen unter www.energien-speichern.de

„et“-Redaktion

Ähnliche Beiträge