Ein Zeichen für mehr als Daseinsvorsorge mit Strom, Gas, Wasser und Wärme: Das TOP-Lokalversorger-Siegel steht ebenso für Nachhaltigkeit, sozialen Einsatz und regionale Unterstützung

Ein Zeichen für mehr als Daseinsvorsorge mit Strom, Gas, Wasser und Wärme: Das TOP-Lokalversorger-Siegel steht ebenso für Nachhaltigkeit, sozialen Einsatz und regionale Unterstützung (Quelle: De-Media GmbH / Energieverbraucherportal, Düsseldorf).

Sie ist zur Tradition und Institution in der deutschen Energiewirtschaft geworden: Die jährliche Verleihung des „TOP-Lokalversorger“-Siegels an Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmeversorger. Insgesamt 242 EVU mit Grundversorgungsgebiet hat das Energieverbraucherportal, Düsseldorf, in diesem Jahr ausgezeichnet. Seit 2016 vergibt das unabhängige Unternehmen und Prüfinstitut das Qualitätssiegel an Bewerber, die ein umfangreiches Testverfahren bestehen. Demnach muss ein TOP-Lokalversorger mehr können, als Strom, Gas, Wasser oder Wärme zuverlässig zu liefern. Er muss sich auch in besonderer Weise für sein Umfeld engagieren, durch ausgeprägte Kundenfreundlichkeit punkten sowie nachhaltig, sozial und mit modernen Konzepten wirtschaften. 

„Gar nicht hoch genug zu bewerten“

„Hier Konstanz sicherzustellen, ist nicht immer einfach“, sagt Dr. Uwe Pöhls, Energie- sowie Wasserexperte und „das Gesicht“ des Energieverbraucherportals: „Die Rahmenbedingungen, denen die Versorgungsunternehmen ausgesetzt sind, könnten so manches Engagement, das über die Daseinsvorsorge hinausgeht, unter den Tisch fallen lassen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Viele Lokalversorger halten daran fest – ein Fakt, den man gar nicht hoch genug bewerten kann.“ Pöhls verweist auf aktuelle Herausforderungen wie die Energiepreisbremse für Strom, Gas und Fernwärme. „Diese Maßnahme allein stellte eine immense Aufgabe für Stadtwerke und lokale Energieversorger bei der Organisation ihrer Abrechnungssysteme und Tarifstrukturen dar. Und die jetzt erfolgte verfrühte Rücknahme dieser Sicherung verunsichert den Markt erneut.“ Auf die Mitarbeiter im Beratungsservice zum Beispiel seien aus diesem Grund deutlich mehr Anfragen zugekommen als zuvor.

Positive Entwicklungen bei erneuerbaren Energien

Diese Marktdynamik erschwert es den EVU, andere Bereiche wie die Energiewende oder auch die Digitalisierung voranzutreiben. „Doch trotz der Beeinträchtigungen im vergangenen Jahr gab es positive Entwicklungen, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien“, äußert sich Pöhls, „diese deckten 2023 erstmals die Hälfte des Stromverbrauchs ab, wozu lokale Stromversorger maßgeblich beigetragen haben.“ Der Fachmann verweist auf die verstärkte Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung und auf die Fortschritte in der Elektromobilität sowie Photovoltaik. „Unsere TOP-Lokalversorger sind sehr engagiert, im Großen wie im vermeintlich Kleinen.“ Dabei denkt der Protagonist zum Beispiel auch an die Unterstützung von Bildung, Kultur und Sport im lokalen Umfeld oder an die wichtige Rolle eines Stadtwerks in seiner Region als Auftraggeber und Arbeitgeber. 

Anzahl der TOP-EVU stabil

Ende des letzten Jahres gingen 614 Bewerbungen in allen vier Sparten – Strom, Gas, Wasser, Wärme – beim Energieverbraucherportal ein. Aus der Auswertung sämtlicher Testergebnisse kristallisierten sich die 242 Versorger als Gewinner heraus: ein Ergebnis, das ziemlich nah am Durchschnitt von 249 Ausgezeichneten der letzten zehn Jahre liegt. „Die Anzahl der TOP-EVU ist zwar von Jahr zu Jahr volatil, bleibt unter dem Strich aber stabil“, freut sich Uwe Pöhls. Für die Siegelträger bedeutet das Prädikat nicht nur eine Bestätigung ihres unternehmerischen Handelns, sie nutzen es auch als Imageinstrument in ihrer Öffentlichkeitsarbeit gegenüber bestehenden und potenziellen Kunden.

Hintergrundinformationen sowie eine Liste aller für das Jahr 2024 mit dem Siegel „Top-Lokalversorger“ ausgezeichneten Energie- und Wasserlieferanten sind zu finden unter: top-lokalversorger.de.

„et“-Redaktion

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