Die Effizienz des Gesamtsystems, also das Verhältnis von Nutzenergie zu Primärenergieverbrauch, hat sich von 2007 zu 2021 von 31 % auf 46 % gesteigert. Besonders hoch ist der Nutzenergiefaktor in der Industrie mit rund 80 %.

Die Effizienz des Gesamtsystems, also das Verhältnis von Nutzenergie zu Primärenergieverbrauch, hat sich von 2007 zu 2021 von 31 % auf 46 % gesteigert. Besonders hoch ist der Nutzenergiefaktor in der Industrie mit rund 80 % (Quelle: Pixabay).

Es handelt sich um die erste Nutzenergiebilanz seit 2007. Sie umfasst die Sektoren Verkehr, Industrie, Gewerbe/Handel/Dienstleistungen und private Haushalte.

Eine Nutzenergiebilanz weist den Anteil der Energie aus, der am Ende der gesamten Umwandlungskette dem Endverbraucher als Nutzenergie zur Verfügung steht, wie zum Beispiel Licht aus den verschiedenen Leuchtmitteln, Raumwärme aus den Heizungsanlagen oder mechanische Energie der Fahrzeuge. So zeigt die interaktive Grafik alle Energieflüsse, angefangen von der Erzeugung und dem Import über die Umwandlung, Verteilung und den Endenergieverbrauch bis hin zur Anwendungsseite und Nutzenergie. Für das Betrachtungsjahr 2021 lässt sich beispielsweise der Energiemix in einzelnen Industriebranchen oder Anwendungsbereichen im Haushalt in der Grafik ablesen. 

Das um die Nutzenergiebilanz erweiterte Energieflussbild zeigt auch, wie viel eingesetzte Energie im Laufe des gesamten Umwandlungsprozesses ungenutzt bleibt. So lassen sich ganzheitliche Erkenntnisse über den Stand der Energieeffizienz in Deutschland gewinnen. Seit Veröffentlichung der letzten vollständigen Nutzenergiebilanz im Jahr 2007 gab es hier deutliche Fortschritte: Der Nutzenergiefaktor, also das Verhältnis der Nutzenergie zur eingesetzten Endenergie, lag in Deutschland 2021 bei rund zwei Dritteln.

Zum Vergleich: 2007 betrug der Nutzenergiefaktor noch 51 %. Die Effizienz des Gesamtsystems, also das Verhältnis von Nutzenergie zu Primärenergieverbrauch, hat sich von 2007 zu 2021 von 31 % auf 46 % gesteigert. Besonders hoch ist der Nutzenergiefaktor in der Industrie mit rund 80 %. Im Verkehrssektor hingegen wird weniger als ein Drittel der eingesetzten Endenergie tatsächlich genutzt bzw. in Antriebsenergie umgesetzt. 

Hintergrund

Die statistische Darstellung der Energiebilanz endete bislang bei der Lieferung von Energie an Letztverbraucher und der Aufgliederung dieses Endenergieverbrauchs nach Energieträgern und Anwendungszwecken (Anwendungsbilanz). Der Prozess der Umwandlung hört jedoch nicht mit der Lieferung von Energie an Letztverbraucher auf. Vielmehr wandeln diese unter Einsatz verschiedener Anwendungstechnologien die bezogene End- in gewünschte Nutzenergie (z. B. beheizte Räume, gekühlte Getränke) um.

Die Erstellung der aktuellen Nutzenergiebilanz setzte umfängliche Analysen und zusätzliche statistische Angaben, insbesondere bezüglich der Wirkungsgrade bzw. Nutzenergiefaktoren, voraus, die bei der Anwendung der Endenergie zum Tragen kommen.

Die Interaktive Grafik, Ableitungen daraus sowie FAQ zur Nutzung und Interpretation der interaktiven Grafik finden Sie unter bdew.de/energie/nutzenergiebilanz/.

„et“-Redaktion

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