Demand Side Flexibility: Flexibler Energieverbrauch spart Geld und nutzt auch dem Klima

Flexibler Energieverbrauch spart Geld und nutzt auch dem Klima (Quelle: Pixabay)

Die DNV-Studie wurde von smartEn (Smart Energy Europe) veröffentlicht und von Eaton, Enel X, EDF und Voltalis unterstützt. Die Untersuchung „Demand-side flexibility in the EU: Quantification of benefits in 2030“ schließt eine wichtige Informationslücke, da bisher noch keine umfassende Bewertung des DSF-Potenzials in der Europäischen Union durchgeführt worden ist. Sie stellt zudem eine aussagekräftige Analyse des potenziellen Umfangs der Emissionsreduzierungen und Kosteneinsparungen dar, wenn Haushalte und Unternehmen auf der Nachfrageseite in die Lage versetzt und ermutigt werden, eine aktivere Rolle auf den Energiemärkten zu spielen.

In einem Stromnetz-Szenario, das die volle Flexibilität von Gebäuden, Elektrofahrzeugen und der Industrie beinhaltet, ließen sich unter anderem folgende Ergebnisse für das Jahr 2030 ermitteln:

  • 37,5 Mio. t Treibhausgasemissionen können jährlich eingespart werden;
  • Investitionen in das Verteilnetz lassen sich pro Jahr zwischen 11,1 und 29,1 Mrd. € reduzieren;
  • 71 Mrd. € könnten in einem Jahr direkt durch die Verbraucher eingespart werden;
  • durch die vermiedene Drosselung bei der Einspeisung erneuerbarer Energien lassen sich 15,5 TWh (61 %) einsparen;
  • 2,7 Mrd. € würden jährlich durch die Reduzierung von Spitzenerzeugungskapazitäten eingespart werden.

In seiner Eröffnungsrede anlässlich der Auftaktveranstaltung erklärte Michael Villa, Geschäftsführer von smartEn: „Wir sind sehr zufrieden, dass im Rahmen der Interventionen bezüglich des Notfallmarktdesigns auch ein Ziel zur Reduzierung der Spitzenstromnachfrage eingeführt wurde, um einen zeitabhängigen, flexiblen Verbrauch zu fördern. Wie in der DNV-Studie hervorgehoben wird, ist die aktive Rolle der Verbraucher sowohl in der jetzigen Notsituation als auch im Jahr 2030 äußerst sinnvoll, um die Integration von Strom aus erneuerbaren Energien zu unterstützen und unser 55-GHG-Reduktionsziel auf kosteneffiziente Weise zu erreichen. 

Seydou Kane, Vice President, Public Affairs, Corporate, EMEA, Eaton, bekräftigte: „Die Studie zeigt, wie Haushalte und Unternehmen auf der Nachfrageseite – also genau diejenigen Akteure, die traditionell immer nur für Energie bezahlt haben – Geld sparen, Geld verdienen und den Druck auf das Netz verringern können. Man muss sie nur ermutigen, in Technologien zu investieren, die die Nutzung der Vorteile dieser Form von Flexibilität erst ermöglichen.“

Daniele Andreoli, Head of Demand Response, Enel X Global Retail, betonte: „Die Studie ist ein entscheidender Meilenstein für die weitere Entwicklung von Lösungen zur Flexibilisierung der Nachfrage, da sie die entscheidende Rolle des flexiblen Verbrauchs für eine nachhaltige und kosteneffiziente Energiewende klar aufzeigt und quantifiziert.“

Carmen Munoz, Head of Downstream Activities bei EDF R&D, sagte: „Demand Side Flexibility bietet enorme Möglichkeiten zur Reduzierung von Emissionen und zur Verbesserung des Krisenmanagements. Wir sollten daher gleichzeitig ehrgeizig und vorsichtig sein, wenn es darum geht, notwendige Investitionen zu fördern und dabei auch nur diejenigen Ressourcen freizusetzen, die tatsächlich Klimaneutralität erreichen können.“

Die DNV-Studie ist eine wertvolle Informationsquelle zur Unterstützung der bevorstehenden Fit for 55-Verhandlungen, um den Einsatz digitaler und dezentraler Energieressourcen zu fördern und die volle Aktivierung von Demand Side Flexibility zum Nutzen der Verbraucher und des gesamten Energiesystems anzuregen.

Der vollständige Studienbericht heruntergeladen werden unter https://smarten.eu

„et“-Redaktion

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