EKSH-Geschäftsführer Stefan Sievers und Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht (rechts im Bild) bei der Vorstellung der Studie zur Energiewende

EKSH-Geschäftsführer Stefan Sievers und Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht (rechts im Bild) bei der Vorstellung der Studie zur Energiewende (Bildquelle: Julia Marre)

Die neue Studie „Integrierte Klimaschutz- und Energiewendeszenarien für Schleswig-Holstein 2030-2050“ beschreibt in zwei Szenarien erstmals konkrete und detaillierte Modellierungen eines Transformationsprozesses des Energiesystems. Erarbeitet hat sie das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe im Auftrag der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH (EKSH).

Die Studie zur Energiewende wurde in Kiel von EKSH-Geschäftsführer Stefan Sievers an Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht übergeben. Albrecht begrüßte die Studie als wichtige Grundlage zur Weiterentwicklung der Klimaschutzpolitik Schleswig-Holsteins: „Mit den Integrierten Klimaschutz- und Energiewendeszenarien werden die Herausforderungen des Klimaschutzes für uns noch konkreter. Sie zeigen unter anderem, dass Maßnahmen zur Energieeinsparung und der Ausbau der erneuerbaren Energien auch in Schleswig-Holstein bis 2050 kontinuierlich vorangetrieben werden müssen.“

Schleswig-Holstein im Fokus der Studie zur Energiewende

Die Studie vermittle ein besseres Verständnis für Wirkungszusammenhänge im Energiesystem, sagte Stefan Sievers. Die Studie beleuchtet Schleswig-Holsteins Rolle innerhalb der „Langfristszenarien für die Transformation des Energiesystems in Deutschland“ des Bundeswirtschaftsministeriums. Der Fokus liegt auf Schleswig-Holstein, modelliert wurde aber für ganz Deutschland und insbesondere im Stromsystem für ganz Europa. Neben einem ambitionierten 95%-Szenario wurde auch untersucht, welche Schritte notwendig sein könnten, um eine 80%ige Reduktion der Treibhausgase gegenüber 1990 zu erreichen.

Die Studie kommt zum Ergebnis, dass neben dem starken Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien die Senkung der Energienachfrage – durch Energieeinsparung und Energieeffizienz – eine Schlüsselrolle für das Erreichen der Klimaziele in Schleswig-Holstein spielt. Wärmenetze und Stromwärmepumpen werden langfristig Öl- und Gasheizungen vollständig ersetzen. 2050 werden im 95%-Szenario fossile Brennstoffe im Verkehr gar nicht mehr eingesetzt, die Anzahl der PKWs geht um 10 Prozent zurück, Busse und Bahnen legen zu. Im landwirtschaftlich geprägten Schleswig-Holstein wird es außerdem darauf ankommen, den Tierbestand und damit verbundenen Fleischkonsum zu reduzieren.

Wichtige Kriterien zur Energiewende

Ein bestimmender Parameter der Studie zur Energiewende ist die Kosteneffizienz. In der Realität gebe es darüber hinaus weitere wichtige Kriterien, die bei der politischen Entscheidungsfindung eine Rolle spielten, so die Autoren der Studie. Besonders Akzeptanzfragen, Umweltverträglichkeit, gesamtwirtschaftliche Wirkungen oder industriepolitische Effekte könnten von großer Bedeutung sein. Somit lieferten die Szenarien Erkenntnisse darüber, wie aus systemischer Perspektive – basierend auf dem heutigen Wissensstand über grundsätzlich verfügbare Technologien, Techniken und deren Kosten – die Entwicklung eines kosteneffizienten Energiesystems, das die anvisierten energie- und klimapolitischen Ziel erreicht, aussehen könnte.

Download der Studie zur Energiewende

et-Redaktion

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