Bild zum Thema: Vermarktungsmöglichkeiten für Windparkbetreiber - Windpark im Nebel

(Bildquelle: Pixabay | tdahl)

Welche Vermartktungsmöglichkeiten für Windparkbetreiber gibt es im Hinblick auf das Ende der EEG-Förderung?

Repowering, Direktvermarktung oder Abbau? Windparkbetreiber stehen im kommenden Jahr vor der Frage, ob sie ihre Anlagen künftig lohnend weiterbetreiben können oder sie eventuell sogar abbauen müssen. Experten der Deutschen Windguard zufolge werden nach 2020 rund 6.000 Windenergieanlagen die EEG-Zulage verlieren. Damit erhalten diese nicht mehr einen festgesetzten Preis pro Kilowattstunde, sondern müssen ihren Strom zum – häufig deutlich niedrigeren – Marktpreis anbieten.

Eine Option ist das Repowering, bei dem alte Anlagen durch neue, leistungsfähigere ersetzt werden. Das ist jedoch nicht an allen Standorten möglich, u.a. wegen der Abstandsregelungen. Beim sog. Second Life werden Anlagen nach ihrem Abbau im Ausland weiterbetrieben. Beim Recycling können einzelne Teile weiterverwertet werden. Die meisten Anlagen haben jedoch eine deutlich höhere Lebensdauer als die zwanzig Jahre der Förderung.

Eine unkomplizierte Alternative ist das Konzept der Direktvermarktung, wie sie etwa das Unternehmen Windcloud anbietet: Dabei wird die Energie zum vereinbarten Preis an den Abnehmer verkauft. Dank Aufbau eines digital-industriellen Ökosystems in Nordfriesland, wo ein Großteil deutscher Windkraftanlagen steht, kann Windcloud den Strom direkt vor Ort veredeln.

Digitale Infrastrukturen benötigen bereits jetzt große Mengen an Strom und sind damit für einen hohen CO2-Ausstoß verantwortlich – mit steigender Tendenz. Windcloud zeigt, wie es anders geht, indem es Rechenzentren wirtschaftlich und klimaneutral betreibt. Das norddeutsche Unternehmen hat seine hochgesicherte Anlage in 54 ehemaligen Nato-Bunkern einquartiert, setzt dort ausschließlich auf regenerative Energie und stellt die Abwärme Industriepartnern direkt vor Ort zur Verfügung. So sorgt beispielsweise eine Algenfarm dafür, dass CO2 zusätzlich abgebaut wird. Algen gelten als begehrte Rohstoffe in den Bereichen Nahrungsergänzung und Kosmetik und lassen sich deshalb wirtschaftlich vermarkten.

„Bereits 2014 hat das Umweltbundesamt die Windenergie als tragende Säule der Energiewende erkannt“, sagt Thomas Reimers, Geschäftsführer von Windcloud. „Für den Klimaschutz ist Windkraft auch künftig die wichtigste erneuerbare Energie in Deutschland. Es funktioniert aber nur, wenn die Anlagen auch wirtschaftlich betrieben werden können. Dazu möchten wir beitragen.“

Weitere Informationen unter www.windcloud.org

„et“-Redaktion

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