Neben der Analyse des Berichterstattungsfortschritts umfasst die Studie einen Katalog wesentlicher Nachhaltigkeitsaspekte für Stadtwerke.

Neben der Analyse des Berichterstattungsfortschritts umfasst die Studie einen Katalog wesentlicher Nachhaltigkeitsaspekte für Stadtwerke. (Quelle: Trianel)

Ziel der Untersuchung ist es, den Fortschritt bei den Vorbereitungen auf eine verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung nach ESRS (European Sustainability Reporting Standards) sichtbar zu machen. 

„In den letzten Monaten haben Stadtwerke mit Hochdruck an den Vorbereitungen für eine umfassende Nachhaltigkeitsberichterstattung gearbeitet. Unabhängig von den aktuellen EU-Vorschlägen im ersten Omnibus-Entwurf sind sie bereits auf einem sehr guten Weg“, fasst Jana Köhler, Senior Trendscout bei Trianel, die Studie zusammen. Über den aktuellen Status quo hinaus hat die Studie auch die für Stadtwerke relevantesten Nachhaltigkeitsaspekte nach ESRS ermittelt. Damit gibt die Studie erstmals einen Orientierungspunkt über die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen für kommunale Energieversorger. An der Befragung nahmen 82 Fachkräfte aus 53 Stadtwerken teil. 

Stadtwerke machen Fortschritte bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung

Im Vergleich zur Trianel-Umfrage aus dem letzten Jahresquartal 2023 sind die befragten Stadtwerke bei der Vorbereitung zur Umsetzung der CSRD-Berichterstattung deutlich vorangekommen: Die Mehrheit hat die Wesentlichkeitsanalyse bereits abgeschlossen. Vor der Verkündung des ersten Omnibus-Entwurfs arbeiteten rund 60 % der Stadtwerke an der Gap-Analyse sowie an der Klassifizierung ihrer Wirtschaftstätigkeiten gemäß der EU-Taxonomie.

Auch bei der Erstellung von Klimabilanzen gibt es erhebliche Fortschritte: 62 % der kommunalen Unternehmen haben eine Klimabilanz erstellt, unter anderem um ihre Treibhausgasemissionen für den CSRD-Bericht zu erfassen – ein Anstieg um 23 % im Vergleich zur letzten Erhebung Ende 2023.

Relevante Nachhaltigkeitsaspekte: Studie identifiziert zentrale Themen

Neben der Analyse des Berichterstattungsfortschritts umfasst die Studie einen Katalog wesentlicher Nachhaltigkeitsaspekte für Stadtwerke. Besonders relevant sind dabei die Standards E1 (Klimawandel), S1 (Arbeitskräfte des Unternehmens) und G1 (Unternehmensführung), die für nahezu alle Stadtwerke als wesentlich eingestuft werden. Die verbleibenden sieben ESRS-Standards können in Abhängigkeit von Konsolidierungskreis und Geschäftsfeldern für Stadtwerke ebenfalls wesentlich sein.

Die Studie listet zudem konkrete Nachhaltigkeitsaspekte auf, die für die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts zu beachten sind. Allein für die Standards E1 (Klimawandel) und E2 (Umweltverschmutzung) wurden 26 für Stadtwerke relevante Nachhaltigkeitsaspekte identifiziert, die von der Analyse des eigenen Energieverbrauchs bis hin zur Betrachtung des Reifenabriebs im ÖPNV als Quelle für Mikroplastik reichen.

Praktischer Nutzen 

Weiterhin nach CSRD berichtspflichtige Stadtwerke können die erarbeiteten Übersichten gezielt nutzen – entweder bei Erstellung einer eigenen Wesentlichkeitsanalyse oder zur Überprüfung der Vollständigkeit bereits vorhandener Analysen. Darüber hinaus bietet der Katalog Stadtwerken einen Mehrwert bei der Erarbeitung einer Nachhaltigkeitsstrategie, welche bislang nur bei rund einem Drittel der Stadtwerke vorliegt.

„Die Identifikation wesentlicher Impacts, Risks und Opportunities (IROs) im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse geht über die reine Berichtspflicht hinaus: Sie bietet Unternehmen die Chance, Nachhaltigkeit gezielt in ihre strategische Ausrichtung zu integrieren und sich dadurch langfristige Wettbewerbsvorteile zu sichern“, erklärt Dr. Sarah Schiffer, Senior Projektmanagerin Digitalisierung im Trianel Digital Lab. 

Die Studie ist für die Teilnehmer der Umfrage sowie Mitglieder der Netzwerke Digital Lab und Trianel Connect verfügbar.

Weitere Informationen unter: www.trianel.com  

„et“-Redaktion

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