
Die Analyse basiert auf einer viertelstundenscharfen Computersimulation des Ladeverhaltens eines batterieelektrischen Autos. Ziel der Optimierung war es, die Stromrechnung aus Verbraucherperspektive zu minimieren (Quelle: Adobe Stock)
Dadurch können Elektroautos von den schwankenden Börsenstrompreisen profitieren und beispielsweise dann günstig laden, wenn mittags die Solarstromerzeugung den Preis drückt. Ab dem 1. April können sie zusätzlich von zeitvariablen Netzentgelten profitieren, bei denen die Netzbetreiber Rabatte gewähren, wenn die lokalen Netze unterausgelastet sind. „Damit kann man 70 % der Stromrechnung sparen“, so Lion Hirth.
Die Analyse basiert auf einer viertelstundenscharfen Computersimulation des Ladeverhaltens eines batterieelektrischen Autos. Ziel der Optimierung war es, die Stromrechnung aus Verbraucherperspektive zu minimieren. Dies geschieht, indem Ladezeitpunkte so verschoben werden, dass die Batterie-Flexibilität optimal ausgenutzt wird – ohne Komforteinbußen oder Zusatzinvestitionen. Dabei wurden zunächst Einsparungen untersucht, die mit den aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen erreichbar sind. In einem weiteren Schritt wurden zusätzlich die Vorteile analysiert, die durch zukünftige regulatorische Anpassungen wie bidirektionales Laden möglich wären.
Dr. Clemens Lohr, der an der Studie beteiligt war, fasst die Ergebnisse zusammen: „Bereits ein dynamischer Stromtarif mit zeitvariablen Netzentgelten – die ab dem 1. April eingeführt werden – kann die Stromrechnung um rund 70 % reduzieren. Stromtarife mit noch weitergehenden zeitvariablen Preiskomponenten ermöglichen es, die Stromrechnung nahezu auf null zu senken. Mit bidirektionalem Laden könnten zukünftig sogar negative Stromrechnungen realisiert werden.“
„Intelligentes Laden lohnt sich dabei nicht nur für Verbraucher, sondern nützt auch dem Stromsystem, da dadurch Kraftwerke und Netze entlastet werden. Intelligentes Laden ist keine Optimierung auf Kosten der Gesellschaft, sondern schafft echten Mehrwert“, betont Prof. Dr. Lion Hirth. „Einen dynamischen Stromtarif kann heute schon jeder abschließen. Doch um das volle Potenzial des intelligenten Ladens auszuschöpfen, brauchen wir jetzt zügig die flächendeckende Einführung günstiger Smart Meter, eine Reform der Netzentgelte und die Ermöglichung von bidirektionalem Laden.“
Zur Kurzstudie geht es unter neon.energy