Ergebnisse der jährlichen Umfrage „Issues Monitor“ des World Energy Council: US-Politik und Blockchain als besonders bedeutende aber auch unsichere Faktoren

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Die Positionierung der USA in den internationalen Handels- und Politikbeziehungen ist schwer berechenbar geworden. Die USA haben großen Einfluss auf den Energiemarkt und die Neuausrichtung der US-Administration hinterfragt bestehende Abkommen und Regeln. Daher wird US-Politik nicht nur in Europa, sondern weltweit als unsicher wahrgenommen. Vor allem ist aber der europäische Energiesektor tangiert von der neuen US-Politik: Handelskonflikte, Sanktionen gegen den Iran oder die russische Erdgaspipeline Nord Stream 2, oder auch der Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen. Für die Energiebranche in Europa bleiben die USA als großer Markt für Energietechnologien und als LNG-Exporteur aber ein wichtiger Partner, unabhängig von der Administration.

Gleichzeitig sind die USA ein relevanter Standort für die Entwicklung von Blockchain-Anwendungen im Energiesektor, das zweite wichtige Thema des diesjährigen Issues Monitor, welches die Experten weltweit als unsicher bewertet haben. „Das Thema Blockchain ist für die Energiewirtschaft sowie für die Energiepolitik weiterhin ein wichtiges Zukunftsthema mit viel Potenzial. In einem modernen, digitalen und zunehmend dezentralen Energiesystem, mit fluktuierenden Erneuerbaren-Anlagen, elektrischen Speichern und Smart-Meter, bietet die Blockchain eine sichere und effiziente Verarbeitung von Daten in Echtzeit“.

In Deutschland sind neben den Themen US-Policy und Blockchain auch die Themen Russia und Innovative Transport weit oben in der Unsicherheitsskala. Russland ist für die deutsche Energiebranche ein zentraler Partner, denn aus keinem Land der Welt werden mehr Rohstoffe importiert. Daher ist Deutschland vom geopolitischen Konflikt mit den USA in besonderer Weise betroffen. Dass Innovative Transport als zweites wichtiges Thema mit Unsicherheiten behaftet ist, ist im Autoland Deutschland kein Wunder. Die Branche verändert sich, nicht erst seit dem Dieselskandal. Wie die Mobilitätskonzepte und die umweltschonenden Technologien der Zukunft aussehen und damit den Industriestandort beeinflussen, wird sich in den nächsten Jahren entscheiden.

Seit rund zehn Jahren präsentiert der Issues Monitor die Ergebnisse einer jährlichen Umfrage innerhalb des globalen Expertennetzwerkes des World Energy Council. Die zentrale Frage lautet: „Was hält die Entscheider der Energiebranche nachts wach?“ Unter dem Titel „Decoding Signals of Change“ wurde der World Energy Issues Monitor am 26. Februar 2020 veröffentlicht. 3000 Entscheider aus rund 100 Ländern haben die nationalen, regionalen und globalen Landkarten der relevanten Energiethemen gezeichnet.

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et-Redaktion

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