Die Frankfurter Mainova nutzt künftig Abwärme aus einem Rechenzentrum von NTT Data für die Wärmeversorgung von Haushalten in Hattersheim.

Vorstellung des Projekts (v.l.): Frank Kleespies, Geschäftsführer von Kleespies, Alexander Steinhoff, Geschäftsführer des Saentis Family Office, Mainova-Vorständin Diana Rauhut, Anne de Condé, Geschäftsführerin der NTT Global Data Centers EMEA, sowie Hattersheims Bürgermeister Klaus Schindling (Quelle: Mainova)

Mainova betreibt bereits seit 2014 ein Nahwärmenetz, über das sie ein Wohngebiet in Hattersheim versorgt. Die Wärme wird mit Biomethan in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt. Die unmittelbare Nachbarschaft eines vor Ort entstehenden Neubaugebiets und eines Rechenzentrums von NTT Data ermöglicht das Versorgungskonzept: Neubau- und Bestandswohngebiet werden künftig über ein gemeinsames Wärmenetz verbunden, das fast vollständig mit der Serverabwärme aus dem Rechenzentrum versorgt werden kann. Das BHKW bleibt für Spitzenlasten und als Redundanz erhalten.

Zur Abdeckung der insgesamt rd. 5 GWh Wärmebedarf im Jahr errichtet und betreibt Mainova eine neue Energiezentrale, die in enger Kooperation mit NTT Data in die Kältezentrale des Rechenzentrums integriert wird. Zwei Großwärmepumpen, die voraussichtlich Ende 2024 in Betrieb gehen, bringen dort die Abwärme von rd. 30 °C auf die für das Wärmenetz erforderlichen 70 bis 75 °C. Darüber hinaus erzeugt eine Photovoltaikanlage Strom, der rund ein Zehntel des Stromverbrauchs der Wärmepumpen deckt.

„Mit diesem Vorzeigeprojekt heizen wir in Zukunft erstmals außerhalb Frankfurts ein Neubaugebiet und ein Bestandsquartier mit klimafreundlicher Abwärme aus einem Rechenzentrum“, sagte Mainova-Vorständin Diana Rauhut.

Anne de Condé, Geschäftsführerin der NTT Global Data Centers EMEA GmbH, betonte: „Seit Beginn unseres Geschäftsbetriebs in Deutschland suchen wir nach geeigneten Partnern zur Nutzung unserer CO2-freien Abwärme aus unseren Rechenzentren. Wir sind froh, dass wir mit diesem Projekt zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in Hattersheim beitragen können. Das Projekt zeigt ein weiteres Mal, dass es wirtschaftlich sinnvolle Möglichkeiten gibt, Abwärme aus unseren modernen Colocation-Rechenzentren erfolgreich zu nutzen.“

EHP-Redaktion

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