Am Hainer See bei Leipzig wird ein Feriendorf durch eine innovativer Aquathermielösung mit grüner Wärme versorgt (Quelle: Tilia)
Sechs unter einem Bootssteg installierte Wärmeübertrager werden mit Oloid-Rührwerken und Wärmepumpen kombiniert, um so ein gesamtes Feriendorf am Hainer See mit grüner Wärme aus dem Wasser zu versorgen. „In der ehemaligen Braunkohleregion Mitteldeutschland wurden die alten Tagebaulöcher Anfang der 90er-Jahre geflutet und die Region seitdem konsequent renaturiert und zu einer beliebten Tourismusregion weiterentwickelt“, erklärt Chris Conrad, Geschäftsführer von Blauwasser. „Dass wir nun genau hier per Aquathermie umweltschonend Energie erzeugen, verkörpert nun auch auf der energetischen Seite den schon gelungenen Teil des Strukturwandels der Region.“
Das Feriendorf besteht aus 17 Gebäuden mit Apartments, einem Verwaltungsgebäude, zwei Bootsgaragen und einem Wassersportzentrum. Mit Cafés und Ladengeschäften sind es insgesamt 4.400 m2 beheizte Nutzfläche. Ein zentrales Heizhaus ist das Herzstück des 800 m langen Nahwärmenetzes. Von hier wird die Wärme über zwei Wärmepumpen mit je 78 kW Leistung an die insgesamt 29 Hausanschlüsse gespeist.
Wenn im Winter die Seetemperatur mal zu niedrig sein sollte, sorgt ein Gasbrennwertkessel als Backup dafür, dass bei Lastspitzen die Wärmeversorgung gewährleistet bleibt. Im Sommer wird die Anlage zur Kühlung der Gebäude genutzt.
Das innovative Energiekonzept am Hainer See ist eines von mehreren Projekten, die seit 2017 im Rahmen des Bundesmodellvorhabens „Unternehmen Revier“ gefördert wurden und somit aktiv den Strukturwandel in den Braunkohleregionen Lausitzer Revier, Mitteldeutsches Revier, Rheinisches Revier und Helmstedter Revier vorantreiben.