
Oberbürgermeister Mike Josef, der Mainova-Vorstandsvorsitzende Dr. Michael Maxelon (l.) und Mainova-Vorstandsmitglied Martin Giehl (r.) besichtigten beim Rundgang u.a. die wasserstofffähigen SGT-800-Gasturbinen (Quelle: Mainova)
Frankfurts Oberbürgermeister und Mainova-Aufsichtsratsvorsitzender Mike Josef sowie die beiden Mainova-Vorstandsmitglieder Dr. Michael Maxelon (Vorsitzender) und Martin Giehl (Erzeugung) informierten sich gemeinsam über den Projektfortschritt. Oberbürgermeister Josef erklärt: „Das neue Kraftwerk spielt eine zentrale Rolle für die Energie- und Wärmeversorgung in Frankfurt und setzt die Tradition des Standorts im Gutleutviertel fort. Die Stadt Frankfurt unterstützt Mainova bei nachhaltigen Infrastrukturinvestitionen und hat im vergangenen Jahr mit der ersten Tranche der Kapitalerhöhung von 400 Mio € eine erste Grundlage geschaffen. Das Kraftwerk ist ein Übergangsbaustein der erneuerbaren Energien, es leistet einen Beitrag zur Dekarbonisierung und gewährleistet eine stabile Energieversorgung. Durch die bereits angelegte Möglichkeit, Wasserstoff zu nutzen, bietet es zudem Perspektiven für eine nachhaltige Zukunft.“
„Wir wollen bis zum Jahr 2040 klimaneutral sein“, sagt Maxelon. „Der Neubau dieses Vorbildkraftwerks spielt dabei eine entscheidende Rolle. Mit dem frühzeitigen Ausstieg aus der Kohle verringern sich die CO2-Emissionen pro Jahr um rund 400.000 t. Damit bewegen wir uns einen großen Schritt in Richtung einer effizienteren, zukunftssicheren und perspektivisch klimaneutralen Wärmeversorgung von Frankfurt.“
Giehl betont: „Am Knotenpunkt wichtiger Leitungstrassen bleibt das Kraft-werk zentraler Standort für die Wärmeversorgung Frankfurts. Gleichzeitig ist es ein wesentlicher Baustein der Dekarbonisierung unserer Erzeugung. Bis heute haben wir gemeinsam mit unseren Partnern auf der Baustelle viel bewegt. Ab Herbst 2026 soll die hochmoderne und leistungsfähige Anlage für umweltschonende Wärme sorgen. Diese fließt durch unser künftig deutlich wachsendes Fernwärmenetz zu den Menschen.“
Hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung
Das Herzstück des Kraftwerks bilden zwei hocheffiziente Gasturbinen von Siemens Energy. Die wasserstofffähigen Gasturbinen des Typs SGT-800 erzeugen nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Wärme und Strom. Die Leistung liegt jeweils bei insgesamt 105 MW thermisch und 62 MW elektrisch. Damit soll die bisherige Erzeugung aus Steinkohle des HKW West auf identischem Niveau ersetzt werden. Die Wärme geht in das aktuell rund 310 km umfassende Wärme- und Dampfnetz.
Mit einer Brennstoffausnutzung von rund 90 % arbeitet das neue Kraftwerk hocheffizient. Die Anlage ist schon heute bereit für den Einsatz von Wasserstoff. Ein 100%-Betrieb ist nach technischen Anpassungen möglich. Sobald grüner Wasserstoff in der Region ausreichend verfügbar ist, läuft die Anlage komplett CO2-frei.