Vor der Baustelle des Gemeinschaftskraftwerks Hanau (v.l.): Mainova-Vorstand Martin Giehl, Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau (Quelle: Mainova)
Neben den Stadtwerken Hanau und der Mainova zählt dazu der Generalunternehmer Engie Deutschland GmbH, der für den schlüsselfertigen Bau des Kraftwerks bis zur Inbetriebnahme verantwortlich ist. Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau, sowie der Mainova-Vorstand Martin Giehl informierten sich gemeinsam über den Projektfortschritt.
Oberbürgermeister Kaminsky erklärt: „Ich bin froh, dass das Gemeinschaftskraftwerk sichtbar Formen annimmt und 19.000 Hanauer Haushalte ab Sommer 2025 mit umweltschonender Fernwärme versorgen wird. Für die Klimaschutzvorgaben der Stadt ist das eine entscheidende Etappe. Schließlich halten wir an unserem Ziel fest, bis 2040 klimaneutral zu sein. Im Vergleich zum früheren Steinkohlekraftwerk Staudinger verringern sich die CO2-Emissionen pro Jahr um rund 45.000 t – ein Minus von 40 %. Perspektivisch kann das Kraftwerk komplett mit Wasserstoff betrieben werden. Dann verursacht die Anlage gar kein CO2 mehr.“
Wasserstofffähige KWK-Anlage
In Zukunft erzeugt das GKH mit drei hochmodernen, wasserstofffähigen Gasmotoren nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom und Wärme. Die Leistung des Blockheizkraftwerks liegt bei insgesamt 30 MW thermisch und 30 MW elektrisch. Mit einem Wirkungsgrad von über 90 % arbeitet das GKH hocheffizient. Allein durch die effiziente Technik und den Umstieg von Kohle auf zunächst Gas verringert sich der CO2-Ausstoß um 40 %.
Zudem ist geplant, die Abwärme des benachbarten Rechenzentrums von Data 4 mit einer Großwärmepumpe einzubinden. Eine Absichtserklärung mit Data 4 ist bereits unterzeichnet. Durch die Abwärmenutzung würden sich die CO2-Emissionen weiter verringern. Sobald grüner Wasserstoff in der Region ausreichend verfügbar ist, arbeitet die Anlage komplett CO2-frei.
Die Installationsarbeiten für die Technik laufen auf Hochtouren. Drei hocheffiziente, wasserstofffähige Gasmotoren, die das Herzstück der Anlage bilden, die Generatoren, die Turbomodule und die Abgaswärmeübertrager sind bereits installiert. Im Spätherbst steht die kalte Inbetriebnahme auf der Agenda, also der Funktionstest der gesamten Anlage. Für Februar 2025 ist der Probebetrieb geplant, um anschließend im Sommer das GKH in Betrieb zu nehmen.