Mit einem Eisspeicher lassen sich Gebäudekomplexe und ganze Quartiere mit Wärme und Kälte versorgen

Fertiger Betonbau des Eisspeichers für das Quartier Hansapark, das künftig mit Wärme und Kälte aus dem Eisspeicher versorgt wird (Quelle: te group)

Das innerstädtische Quartier Hansapark wird von te group in mehreren Bauabschnitten entwickelt. Verantwortlich für den Bau des Eisspeichers sowie die nachhaltige Energieversorgung ist GETEC. Das Energiekonzept sieht vor, dass Sonnen- und Umgebungswärme in den mit Wasser gefüllten Speicher geleitet werden. Eine Wärmepumpe entzieht die gespeicherte Wärme, die wiederum der Beheizung der angrenzenden Gebäudekomplexe dient.

Durch den Wärmeentzug sinkt die Temperatur im Speicher auf den Gefrierpunkt. Die anschließend beim Gefrieren des Wassers freiwerdende Kristallisationsenergie in Form von Wärme wird ebenfalls genutzt. Der Eisspeicher mit 300 m3 Wasservolumen kann durch den einmaligen Gefriervorgang des Wassers die gleiche Energiemenge liefern, die bei der Verbrennung von rd. 2.900 l Heizöl entsteht. Das Eis des Eisspeichers wird wiederum im Sommer zur Klimatisierung der Gebäude verwendet.

Innovatives Konzept für Schulkomplex

In Schweich an der Mosel erhält das Integrative Schulprojekt eine Anlagentechnik, die von der Landesregierung als besonders vorbildlich eingestuft und mit einem Förderbeitrag von 700.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bezuschusst wird. Die Energieagentur Rheinland-Pfalz hat das Projekt von Beginn an bis zur Antragstellung fachlich unterstützt.

Die Grube für den Eisspeicher von den Dimensionen eines Schwimmbeckens ist bereits ausgehoben. Die Bodenplatte und die Wände sind betoniert, der Einbau der Decke steht unmittelbar bevor. Sobald das im Erdreich entstehende Betonbauwerk fertig ist, wird dort wieder eine Grünfläche zu sehen sein. Für das Erwärmen des Wassers im Eisspeicher wird ein Solarthermieanlage zum Einsatz kommen, die auf dem Dach des entstehenden Schulgebäudes ihren Platz finden wird. Auch hier wird künftig mit Wärmepumpen dem Wasser im Speicher Energie entzogen und die Schulräume werden so mit Wärme versorgt.

Ein positiver Nebeneffekt der Eisspeicher-Technologie ist die Möglichkeit zum Kühlen bzw. Temperieren der Schulräume. Wärme, die den Klassenräumen entzogen wird, erhöht dabei die Temperatur im Wärmespeicher; sie steht dann bei Bedarf wieder für das Beheizen der Räume zur Verfügung.

EHP-Redaktion

Ähnliche Beiträge