Klimaneutrale Fernwärme erzeugt die Großwärmepumpe am EnBW-Kraftwerksstandort Stuttgart-Münster.

Offizielle Inbetriebnahme der Großwärmepumpe am EnBW-Kraftwerk in Stuttgart-Münster (v.l.): Bürgermeister Peter Pätzold, Ministerin Thekla Walker und EnBW-Vorstandsvorsitzender Georg Stamatelopoulos (Quelle: EnBW)

Der Gesamtanteil an klimaneutraler Fernwärme in der Region steigt damit um rd. 10 Prozentpunkte auf rd. 25 %. Dies unterstützt die Stadt Stuttgart beim Erreichen ihrer Klimaschutzziele. Die Großwärmepumpenanlage, die mit zertifiziertem Grünstrom aus der Müllverbrennung betrieben wird, senkt die CO2-Emissionen jährlich um etwa 15.000 t. Durch den Entzug der Umweltwärme aus dem Kühlwasser des Restmüllheizkraftwerks gelingt es auch, den Wärmeeintrag in den Neckar zu reduzieren. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Reallabore der Energiewende“ gefördert und ist dem Verbundforschungsprojekt „Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen – Installation, Betrieb, Monitoring und Systemeinbindung“ zugeordnet.

Herausfordernd war während der Bauphase vor allem die Einbindung der Großwärmepumpe in die Bestandsanlagen und die Infrastruktur des Kraftwerksstandorts Stuttgart-Münster – und dies im laufenden Betrieb. Derzeit entsteht am Standort des Restmüllheizkraftwerks neben der Großwärmepumpe ein wasserstofffähiges Gaskraftwerk mit einer Leistung von 124 MW, das im Laufe des Jahres 2025 die Kohlekessel am Standort ersetzen wird. Somit ist die Fernwärmeerzeugung in Stuttgart anschließend kohlefrei. In den 2030er-Jahren soll dann über einen weiteren „Fuel Switch“ Wasserstoff zur klimaneutralen Erzeugung von Strom und Wärme genutzt werden.

Die offizielle Inbetriebnahme der Großwärmepumpe wurde am 8. April 2024 im Beisein von Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg, Peter Pätzold, Bürgermeister der Stadt Stuttgart für Städtebau, Wohnen und Umwelt, und Georg Stamatelopoulos, dem Vorstandsvorsitzenden der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, gefeiert. Im Anschluss war die interessierte Öffentlichkeit zur Begehung der Baustelle geladen.

EHP-Redaktion

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