Mit einer erdgasbasierten KWK-Anlage steigt EnBW am Standort Altbach/Deizisau aus der Kohle aus.

Fotomontage des neuen EnBW-Gaskraftwerks (vorne links) in Altbach/Deizisau, für das jetzt der Spatenstich vorgenommen wurde (Quelle: EnBW Energie Baden-Württemberg/Rakete München)

Die Aufträge umfassen die Ausrüstung, den Bau der Anlagen sowie Softwarelösungen, Wartung und Service über einen Zeitraum von zehn Jahren. GE Vernova wird ein internationales Konsortium für die Projekte leiten, dem auch die Engineering-, Beschaffungs- und Bauunternehmen (EPC) Bonatti und Sener angehören. Der Baubeginn in Heilbronn ist für Anfang 2024 geplant. 

Umstellung von Kohle- auf Gaskraftwerke

Die Kraftwerke mit einer Leistung von jeweils 680 MW ersetzen die bestehenden Kohlekraftwerke in Heilbronn und Altbach/Deizisau und sollen bis Ende 2026 in Betrieb gehen. Allein durch die Umstellung von Kohle- auf Gaskraftwerke können die Kohlendioxidemissionen um rd. 60 % gesenkt werden. Perspektivisch will EnBW die Anlagen mit bis zu 100 % Wasserstoff betreiben. Damit sollen die Anlagen dazu beitragen, das Ziel des Unternehmens, bis 2035 klimaneutral zu werden, zu erreichen. Die KWK-Anlagen sollen insgesamt rd. 1.340 MW ins Stromnetz einspeisen und Dampf für die Fernwärmeversorgung von Bürgern, Gewerbe und Industrie in Heilbronn und der Region Stuttgart liefern.

„Heute haben wir gemeinsam mit den kommunalen Vertretern und unseren Partnern den Baubeginn gefeiert", sagte Michael Class, Senior Vice President Generation Portfoliomanagement der EnBW. „Diese Kraftwerke werden dazu beitragen, die Stromversorgungssicherheit in Deutschland zu erhöhen, gleichzeitig den Kohleausstieg voranzutreiben und den Einsatz erneuerbarer Energien in unserem Land zuverlässiger zu machen, da wir bei Netzschwankungen schnell Strom liefern können.“

Gas- und Dampfturbinenanlagen der H-Klasse

„Heilbronn und Altbach/Deizisau werden die ersten neuen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen der H-Klasse von GE Vernova sein, die in Deutschland installiert werden, und es wird erwartet, dass sie zu den effizientesten und flexibelsten Anlagen gehören werden, wenn sie in Betrieb gehen", sagte Brice Raisin, Senior Executive Sales Leader der Gas-Power-Geschäftssparte von GE Vernova. 

Jede Anlage wird von einer GE-9HA.01-Gasturbine, einer STF-D650-Dampfturbine, einem W88-Generator, einem Dreifachdruck-Dampferzeuger mit Zwischenüberhitzung (HRSG) und der integrierten Softwarelösung Mark VIe Distributed Control System (DCS) von GE Vernova angetrieben. Die Vereinbarung umfasst Dienstleistungen und Wartung über einen Zeitraum von zehn Jahren sowie die Asset-Performance-Management-(APM-)Software des Digital Business von GE Vernova. Durch den Einsatz von APM Reliability in der Cloud erhält EnBW Zugang zu einer Digital-Twin-Technologie, die den Einsatz von Predictive Analytics ermöglicht, um Kosten zu senken, die Verfügbarkeit zu erhöhen und die Zuverlässigkeit und Effizienz zu steigern, indem die Leistung der 9HA.01 nach der Inbetriebnahme verbessert wird.

EHP-Redaktion

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